18.09.
Das frühe Aufstehen klappte ganz hervorragend und bereits um kurz vor 08:00 Uhr waren wir wieder unterwegs. Direkt nahm ich einen Schluck aus meiner Tee-Thermoskanne und…? Perfekt! *freu*
Ich weiß auch nicht… Im Urlaub sind wir richtige Einkaufsmonster! Jeden Tag fehlt irgendwas total „Wichtiges“ und wir gehen in einen Supermarkt! Voll schlimm und teuer! Denn nie, wirklich nie, kaufen wir nur das, was fehlt… An diesem Morgen gingen wir zum ersten Mal bei „Fred Meyer“ einkaufen. Riesiger, sehr gut sortierter Laden! Nur den Philadelphia Käse mit Pumpkin Spice hatten sie leider nicht. *schnief*
An der Grenze zu Kalifornien gab es eine Agrarkontrolle. Es wurde nach frischen Früchten, Pflanzen und Feuerholz gefragt. Zum Glück hatten wir gestern das ganze Holz verbrannt und Tom morgens den letzten Apfel gegessen. Nur unsere Blume auf dem Tisch hatten wir vergessen… *ups* Zum Glück sah die Dame von der Grenzkontrolle sie nicht!
Kurz darauf erreichten wir den „Jedediah Smith Redwood State Park“. Er ist eins von mehreren Schutzgebieten, die die Reste des großen urzeitlichen Waldes von Riesenmammutbäumen umfasst, der früher bis zur heutigen San Francisco Bay reichte.
Diese Giganten werden über 100 Meter groß und können bis zu 2000 Jahre alt werden. Der größte der Riesen (der Hyperion) ist mit seinen 115,85 Metern der höchste Baum der Welt. Sein genauer Standpunkt wird aus Sicherheitsgründen nicht öffentlich gemacht.
Nach nur wenigen Metern waren wir von der majestätischen Schönheit der Bäume total beeindruckt. Wir fühlten uns so klein; die Autos, die uns entgegenkamen, sahen aus wie Spielzeuge. Krass!
Im Schatten der uralten Mammutbäume spazierten wir dann über den Simpson Reed Grove Trail.
Die gigantischen Redwood-Bäume schienen den Himmel zu berühren. Die Stille und die Ruhe in diesem Wald waren wunderbar. Kaum Besucher waren dort unterwegs und die Eichhörnchen schimpften, sie wollten auch uns nicht sehen!
Ein leicht modriger Geruch lag in der Luft und wir streckten unsere Hälse die ganze Zeit noch oben. Die Riesen ließen nur wenig Licht durch, was dem Wald eine unfassbar mystische Atmosphäre verlieh.
Dann sprach uns plötzlich ein älterer Herr an und schenkte uns einen kleinen Redwood-Zapfen. Er hatte ihn gerade gefunden und wünschte uns viel Erfolg beim Einpflanzen. Wie nett!
Nach 1 ½ Stunden Staunen und sich den Hals verrenken fuhren wir weiter. Die Strecke führte uns durch den wunderschönen, beeindruckenden Redwood-Wald.
Im Prairie Creek Redwoods State Park besuchten wir den „Big Tree“. Der Baum ist unglaubliche 87 Meter hoch und hat einen Umfang von knapp 23 Metern. Der Anblick dieses mächtigen Riesen, der seit Jahrhunderten (genauer gesagt seit 1500 Jahren) die Erde bewohnt, war überwältigend.
Aber auch seine Nachbarn, die wir auf einer kurzen Wanderung entdeckten, waren mehr als beeindruckend!!
Wir verließen den Park mit einem Gefühl von Dankbarkeit für die Schönheit der Natur und dass es unglaublich wichtig ist, dieses wertvolle Erbe zu schützen.
Auf der weiten Fläche direkt hinter dem Wald entdeckten wir Wapitis. Zwei waren gerade dabei sich etwas zu kabbeln.
Der Highway 101 schlängelt sich durch die Redwood-Wälder und auch immer wieder an der Küste entlang. Es war eine tolle abwechslungsreiche Fahrt. Wäre Hase nur nicht so müde gewesen… Irgendwie hatte er die letzte Nacht nicht gut geschlafen, und trotz Kaffee und Energiedrinks gähnte er in einer Tour vor sich hin.
Gegen Nachmittag machte sich ein leichtes Hungergefühl breit. Da kam uns In-N-Out-Burger gerade recht. Das erste „Restaurant“ der Burgerkette wurde in Kalifornien eröffnet. Es ist bis heute ein Familienunternehmen mit ca. 350 Läden. Da dort nur frisches und kein gefrorenes Fleisch verarbeitet wird, gibt es auch lediglich drei Burger zur Auswahl. Ganz dekadent bestellten wir einmal alles! *lach*
Bei den Burgern schmeckten wir, dass sie frisch gemacht waren – sehr lecker. Die Pommes waren jetzt leider nicht so gut, die hätten länger im Fett schwimmen müssen.
Übrigens findet ihr unter den Getränkebechern Bibelverse. Sie spiegeln den christlichen Glauben der In-N-Out-Gründer wider und sind ein Teil der Unternehmensphilosophie.
Satt steuerten wir das charmante Örtchen Ferndale an. Die Häuser an der Hauptstraße sind alle im viktorianischen Stil erbaut und gemütlich bummelten wir an ihnen vorbei.
Die kleine Stadt ist ein wahres Schmuckstück und wir bestaunten die aufwendigen Details der viktorianischen Architektur.
Ein Highlight war der Besuch im General Store „Golden Gait Mercantile“. Schon beim Betreten fühlten wir uns in eine andere Zeit versetzt.
Der Laden war gefüllt mit antiken Schätzen und Kuriositäten aus vergangenen Zeiten, dazu neumodische Souvenirs und handgefertigte Schmuckstücke. Beim Verlassen war unsere Tasche voll und die Geldbörse leer!
Zum Abschluss des Tages gab es noch mal Redwoods zu bestaunen. Vom Highway 101 bogen wir rechts ab auf die „Avenue of the Giants“.
Auch wenn es bereits 18:30 Uhr war, einen Spaziergang wollten wir noch machen und zwar im „Founders Grove“. Das war eine gute Entscheidung, denn diese kurze Runde war das Highlight des Tages. Einer der unvergesslichsten Spaziergänge unseres Lebens. Völlig alleine liefen wir an den gigantischen Redwoods vorbei.
Es herrschte eine unglaubliche Ruhe und sichtlich ergriffen hatte ich Tränen in den Augen. Die Natur ist so wunderschön…
Auf den Bildern kommt leider nicht annähernd rüber, wie beeindruckend diese Bäume sind. Wahnsinn!
Erst um 19:15 Uhr kamen wir am Stellplatz an. Da wir immer noch satt von den Burgern waren, gab es nur einen Salat. Den futterten wir draußen bei Kerzenschein, Grillen-Gezirpe und Frosch-Gequake.
Gegen 22:30 Uhr kuschelten wir uns ins gemütliche Bett.
Kilometer: 290
Wetter: 18°C, bewölkt
Stellplatz: Giant Redwoods RV & Camp (76,50 $; 70 €)
Strom, Wasser und dumpen