15.09.
Die erste Nacht in unserer rollenden Unterkunft war richtig gut. Allerdings hatte ich vergessen, dass es nachts doch recht frisch wird in so einem Camper…
Ein Hoch übrigens auf das aus Deutschland mitgenommene alte Spannbettlaken. Dank dieses Lakens verrutschte beim Rein- und Rauskrabbeln ins Bett nichts. Das war uns beim letzten Trip nämlich ordentlich auf den Keks gegangen.
Noch vor dem Wecker war ich wach und schrieb ein bisschen am Bericht. Das kann ich morgens immer besser. Abends bin ich oft viel zu müde dazu.
Um kurz vor 07:00 Uhr hüpfte ich aus dem Bett und machte die Heizung fürs Warmwasser an und zusätzlich auch gleich die Innenraumheizung. *zitter* Letztere roch, als wenn sie ewig nicht an war. Toms Kommentar, dass ja nicht jeder ständig so friert wie ich, war völlig überflüssig. Gut, 27°C war vielleicht etwas hoch eingestellt. Im Bad schmolz fast der Badläufer, den wir mitgenommen und auf den Boden gelegt hatten. *lach*
So richtig eingegroovt waren wir an diesem Morgen noch nicht. Aber dank der tanzsaalähnlichen Verhältnisse im Camper gingen wir uns wenigstens nicht auf den Keks.
Wasser füllen, dumpen und alles abfahrbereit machen, all das klappte aber hervorragend! Um kurz vor 09:00 Uhr starteten wir in den sonnigen Fahr-Tag. In meinem Kaffeebecher war an diesem Morgen übrigens Kaffee mit Pumpkin Spice, also das Kaffeepulver hatte bereits den Flavour drin. Tom fand es nicht lecker, war ja klar… Mir hingegen schmeckte der Kaffee richtig gut, war ja auch irgendwie klar! *lach*
Vor vier Jahren hatten wir bei „Albertons“, einem Supermarkt, eine richtig tolle, stabile Einkaufstasche erworben. Leider war die mittlerweile kaputt und ich wollte unbedingt Ersatz haben. So steuerten wir zuerst besagten Supermarkt an. Damit sich der Kauf der Einkaufstaschen auch lohnte, mussten wir natürlich auch Sachen kaufen, die wir da reinlegen konnten! Ist doch klar, oder??
Mit nun wirklich genug Essen und Trinken an Bord hieß es für uns, ab durch Seattle! Der Verkehr war schon enorm, aber es ging gut voran. Schön zu sehen, dass zwischen den Gebäuden und wilden Straßenführungen überall ganz viele Bäume und Sträucher standen.
Um 11:30 Uhr hatte mein Hase es dann durchs Großstadtchaos geschafft und wir stellten das Womo auf dem riesengroßen Parkplatz vom „Westfield Southcenter“ ab. Mein Ehemann wollte shoppen! Ja, richtig gelesen! Natürlich nicht irgendetwas, sondern Klamotten von seiner Lieblings-Football-Mannschaft, den Seattle Seahawks.
Eine Stunde später saß er glücklich wieder hinterm Lenkrad und wir machten uns weiter auf in Richtung Süden.
Da wir noch ein ganzes Stück bis zu unserem geplanten Campingplatz fahren mussten, überlegten wir kurz, das Mount St. Helens Visitorcenter ausfallen zu lassen. Zum Glück entschieden wir uns dagegen und besichtigten die interessante Ausstellung.
Vor vier Jahren waren wir ja bereits direkt am Vulkan gewesen, aber die Ausstellung verdeutlichte noch einmal sehr anschaulich die dramatischen Ereignisse vom 18. Mai 1980.
Der Mount St. Helens gehört übrigens zur Kaskadenkette, ein etwa über 1.100 Kilometer langer Gebirgszug vulkanischen Ursprungs. Er gehört zum Pazifischen Feuerring, einer Region mit hoher seismischer und vulkanischer Aktivität.
In der Kaskadenkette gibt es insgesamt über 4.000 Vulkanschlote, darunter 20 große Vulkane. Zu denen zählen u.a. Mount Rainier, Mount Shasta, Mount Hood und eben auch der Mount St. Helens.
Ein kurzer Spaziergang durch das Sumpfgebiet am Silver Lake rundete den Besuch ab. Leider waren die zwei Biber, die wir dabei aufschreckten, für ein Foto zu schnell unter den Seerosen verschwunden. Schade!
Bevor wir dann zu unserer letzten Etappe aufbrachen, kochten wir einen Kaffee. Ich hatte so viel Flavour (also pur, in Flaschen) gekauft, der musste jetzt der Reihe nach probiert werden. (Nachtrag: Der erste war schon mal ganz gut!)
Um 19:30 Uhr war dieser ellenlange Fahrtag dann endlich vorbei und wir kamen am Campingplatz an. Der liegt sehr schön direkt am Strand, die einzelnen Stellplätze haben allerdings keinerlei Privatsphäre.
Direkt gingen wir zum Meer und erhaschten noch einen letzten Blick auf den Sonnenuntergang.
Ach, wie wir die Küste von Oregon lieben. Sie hat einfach was! Es war so schön wieder dort zu sein.
Zum Abendessen gab es eine Suppe für Tom und einen Joghurt für mich. Wir waren beide k.o. und hatten keine Lust mehr zum Grillen. *gähn*
Gegen 22:00 Uhr gingen die Lichter im Womo aus.
Kilometer: 560
Wetter: 34°C, Sonne
Stellplatz: Cape Lookout State Park (23 $ + 8 $ Gebühr; 29 €)
Kein Strom, aber Wasser und dumpen