14.09.
Irgendwie war uns das gestern Abend gar nicht so bewusst aufgefallen (müde und so…), aber es gab nur eine Bettdecke! DAS geht bei uns eigentlich gar nicht! Komischerweise funktionierte es in dieser Nacht trotzdem. Ob es an der Müdigkeit oder an der gigantischen Größe der Decke lag?! Keine Ahnung!
Ansonsten war die Nacht durchwachsen, so wie jede erste Nacht nach einem Flug nach Amerika. Zwischen 01:00 Uhr und 03:00 Uhr lag ich wach da und konnte einfach nicht mehr einschlafen. Wahrscheinlich lag es auch an meiner Aufregung… Denn heute stand der Grenzübertritt an… *hibbel*
Als dann um 06:00 Uhr der Wecker schellte, waren wir beide bereits eine Weile wach. Eine gute halbe Stunde später gingen wir zum Frühstück runter. Um diese Uhrzeit wollte ich zwar nichts essen, aber Hase hatte bereits wieder Hunger. Das Buffet war typisch mit Müsli, Würstchen, Hash Browns, Omelette, Bagels und es gab sogar eine Pancake-Maschine. Wie lustig!
Als ich Tom dann auf ein Haar aufmerksam machte, welches sich unter seinem Auge befand, rieb er erfolglos drüber. Bei genauerem Hinsehen brach ich in schallendes Geländer aus! Das war gar kein Haar, sondern eine neue dünne feine Falte!!! *gröhl*
Um 07:50 Uhr standen wir dann abholbereit in der Lobby und warteten auf den Fahrer von Fraserway. Dieser kam eine halbe Stunde später mit einem kleinen Bus samt Anhänger angerauscht. Super, genug Platz für unser Gepäck!
An der Vermietstation ging auch alles superschnell und Hannes, ein junger Mann aus Nordrhein-Westfalen, zeigte uns unseren Camper. 60 % der Kunden waren deutsche Touristen, deshalb gab es dort bei Fraserway auch so viele deutschsprachige Mitarbeiter.
Dass unser Camper auf dem Parkplatz mit der Nummer 13 stand… Puh, das gefiel mir ja mal gar nicht!!!! Schnell schob ich den abergläubischen Gedanken an die Seite und lauschte Hannes Erklärungen.
Als dann die Tür zum Innenraum aufging, war ich erleichtert. Einige werden sich noch an den Moment erinnern, wo wir das Womo von Cruise America das erste Mal von innen sahen. Es war total verdreckt und technisch (das merkten wir natürlich erst später) hatte es etliche Mängel.
Aber das Womo von Fraserway sah sauber und hochwertiger aus! Allein der Slide-Out war super. Auch wenn dieser „nur“ etwa 50 cm zur Seite rausfuhr, schaffte er im Innenraum ein unglaubliches Raumgefühl! Mega!
Da wir natürlich schnell zur Grenze wollten, hievten wir nach der Einweisung nur unser tonnenschweres Gepäck ins Womo und düsten bereits um 10:30 Uhr vom Hof! Tschüss, bis in vier Wochen!
Auf der Fahrt Richtung Grenze war ich komischerweise gar nicht sooo nervös. Irgendwie konnte ich mir nicht vorstellen, dass das nicht klappte und außerdem war Kanada auch megaschön!! *positiv-denken*
Die Sonne schien und gute Musik kam aus den Lautsprechern. Dass die Lautstärke auf „13“ eingestellt war, versuchte ich zu ignorieren!
Als wir dann aber um Punkt 11:13 Uhr am Zollhäuschen anhielten…!!!!! AAAH!!! Das konnte doch nicht gut gehen?!?!
Der freundliche Officer checkte kurz unsere Pässe, stellte ein paar Fragen zu unserer Einreise und schickte uns dann mit einem orangefarbenen Zettel auf den Parkplatz vorm Grenzgebäude. Wir mussten den Schlüssel im Camper lassen und gingen mit unseren Pässen ins Gebäude.
Es gab einige Schalter mit mehr oder weniger freundlich dreinblickenden Beamten und zum Glück nur eine kurze Warteschlange. Als wir dann an der Reihe waren, pochte mein Herz doch ganz schön schnell und ich sah mich gedanklich bereits in irgendeinem dunklen Verhörzimmer sitzen…
Der Versuch, unsere Pässe total gelassen über den Tresen zu schieben, gelang mir glücklicherweise. Der Beamte nahm sie und lächelte uns an… er lächelte!!! Irgendwie machte mich das nur noch nervöser. „Jetzt bloß keinen Fehler machen!“, meine Gedanken kreisten und ich versuchte alles auszublenden und mich auf seine Fragen zu konzentrieren!
Was wir in den USA wollten, wie lange wir blieben, ob wir Waffen / Drogen dabei hätten und all so´n Zeug. Das gleiche Interview wie am Flughafen. Dann wurde noch ein Bild von uns gemacht und die Fingerabdrücke genommen.
*Zack* Stempel auf den orangefarbenen Zettel und wir waren fertig! Fertig!! Nichts mit „Du kommst hier nicht rein!“ oder „Legen sie bitte ihre Hände auf den Rücken!“.
Da ich das I-94-Formular bereits vorher beantragt und bezahlt hatte, konnten wir direkt danach gehen! Den Zettel mussten wir dann draußen an der Ausfahrt einem Officer geben und das war es! Nach 20 Minuten war die Einreise erledigt! Yiiiipiiieeehh!!! Wir waren in den USA!! Ich konnte es nicht fassen und strahlte übers ganze Gesicht!
Sofort steuerten wir einen Walmart an und erledigten den ersten Einkauf. Im Supermarkt merkte ich, wie die Anspannung der letzten Tage von mir abfiel. Ich hätte sekündlich einschlafen können, schlug mich aber tapfer und erfreute mich an den vielen Pumpkin Spice Leckereien, die es dort zu kaufen gab.
Einkaufen macht hungrig und so spazierten wir zu „Taco Bell“ rüber und ließen uns leckere Burritos und eine Quesadilla schmecken.
Den restlichen Einkauf erledigten wir im Safeway. Dank unserer Membercard, die ich noch vom letzten USA-Urlaub aufgehoben hatte, sparten wir 37 $ (35 €)! Trotzdem waren wir am Ende mit beiden Einkäufen 700 $ (658 €) los! Krass, was war das alles teuer geworden!
Dann fehlte eigentlich nur noch ein kleiner Gasgrill. Den fanden wir dann bei „Lowe’s Home“! Bis jetzt hatten wir in jedem Campingurlaub so einen günstigen Grill gekauft, vier Wochen lang genutzt und am letzten Tag einem netten Camping-Nachbarn geschenkt. So war auch der Plan für dieses Jahr. Und was machte mein Hase? Kaufte eine Garantieverlängerung für zwei Jahre… Total sinnvoll! *Augen-roll*
Mit unseren „Schätzen“ machten wir uns auf zum Bay View State Park Campingplatz, wo wir um 17:15 Uhr ankamen. Vorab hatte ich dort einen schönen Platz unter den Bäumen reserviert. Während Tom draußen dann seinen „Sozial“-Grill zusammenbaute, packte ich im Wohnmobil die Koffer aus. Zwischendurch herrschte ein ziemlich großes Chaos, und ich blickte selber nicht mehr durch!
Gute zwei Stunden später war dann aber so gut wie alles verräumt, der Grill zusammengebaut und wir beide spazierten zum Wasser runter.
Dort genossen wir die Ruhe und den schönen Sonnenuntergang. Herrlich war’s! Wie wohl die erste Nacht im Camper sein wird?
Gegen 22:00 Uhr gingen dann die Lampen im Womo aus und wir schliefen glücklich ein. Der Urlaub konnte beginnen!
Kilometer: 132
Wetter: 25°C, Sonne
Stellplatz: Bay View State Park (45,00 $ + 8 $ Gebühr; 49 €)
Strom, Wasser und dumpen