USA 2023 Tag 2

13.09.

06:00 Uhr – Ping – hellwach! Verdammt, wollte ich doch eigentlich gerne „ausschlafen“! Zumindest bis 08:30 Uhr, bis der Wecker schellte. Aber so klickte ich mich durchs Internet, während mein Hase neben mir noch selig schlummerte und bestimmt von seinem gestrigen Schnitzel träumte.

Als dann das Handy bimmelte, machten wir uns gemütlich fertig und checkten um 10:30 Uhr aus. In der Drogerie Rossmann kaufte ich noch schnell eine Kleinigkeit ein, was Tom schon wieder Schweißperlen auf seine Stirn trieb. Zum einen war es superheiß und stickig im Flughafengebäude und zum anderen ist mein Mann ja nicht für seine Geduld bekannt…

Schweigend und die schweren Koffer schleppend latschten wir zum Terminal rüber. Das Einchecken ging superschnell und ebenso rasch waren wir durch die Sicherheitskontrolle.

Mit deutlich besserer Laune nahmen wir dann um 11:30 Uhr in der Lounge Platz. Die Essens- und Getränkeauswahl war hervorragend und Tom strahlte, als er die zwei Flaschen Whisky und den Bierzapfhahn entdeckte. *Oh je… Nicht, dass er noch dableiben wollte?!*

Bei einem leckeren Snack genossen wir die ruhige Atmosphäre in der Lounge und sendeten telefonisch noch ein paar Geburtstagsgrüße.

Als wir uns dann aufmachten zum Gate B44, so wie es auf unserer Bordkarte stand, guckten wir, dort angekommen, etwas sparsam! Da war nämlich ein Flug nach Dubai angeschlagen…! Die freundliche Dame am Schalter hatte auch keine Ahnung, wo unser Flug war (O-Ton von ihr) und bat mich darum, einmal die Flugnummer zu googeln, da wir nicht die ersten Passagiere waren, die ratlos vor ihr standen. Eine kurze Suche und mein Handy zeigte B54 an! Also ab zurück!

Das war ja was für meinen Mann! Sichtlich genervt hetzte er durch das Flughafengebäude, ich hingegen schlich recht entspannt hinter ihm her. Bis zum Abflug hatten wir noch gute 50 Minuten Zeit.

An B54 angekommen, wurden alle Passagiere in einen Bus verfrachtet und zum auswärts parkenden Flieger gebracht. Bestimmt 10 Minuten dauerte die Fahrt und wir dachten schon, wir würden mit dem Bus nach Vancouver fahren…!

Mit großen Augen bestaunten wir dann die neue Business Class von Condor. Wo die Sitzplätze früher 2-2-2 angeordnet waren, gab es jetzt nur noch in der Mitte einen Doppelplatz. Rechts und links an den Fenstern waren Einzelplätze. Dementsprechend mehr Platz hatten die einzelnen Sitze. Richtig toll!

Neben einer Decke und einem Kissen gab es auch eine Schlafauflage, wenn man den Sitz in eine Liegefläche verwandeln wollte, konnte man so bequemer liegen. Dazu gab es Kopfhörer, eine Flasche Wasser, Schlappen für die Füße, einen Travel Organiser (kleine Tasche fürs Gepäck) und das kleine Amenity Kit mit Socken aus recyceltem Polyester, Schlafmaske, Handcreme, Lippenpflegestift und Zahnbürste aus Bambus.

Mit einer leichten Verspätung (zwei Passagiere hatten sich kurzfristig dazu entschlossen, nicht mitzufliegen und deshalb musste ihr Gepäck wieder ausgeladen werden…) starteten wir um 14:37 Uhr Richtung Westen. Knapp 10 Stunden Flugzeit lagen vor uns!

Nach etwa einer halben Stunde Flugzeit bekamen wir das internationale Zeichen für „Es gibt Essen!“ in die Hand gedrückt, ein warmes feuchtes Tuch. *lach*

Als Vorspeise gab es eine gemischte Platte mit Fisch, Fleisch, Salat und einem köstlichen Curry-Dattel-Dip. Alles war superlecker und wir ließen uns dazu ein Glas Chardonnay schmecken.

Als Hauptgang hatte Tom sich den Kabeljau ausgesucht und ich nahm natürlich die Nudeln mit Trüffel-Rahmsauce, ich altes Trüffelschwein.

Zum Nachtisch gab es für mich ein Zitronentörtchen, das aber eher nach einem Cappuccino-Törtchen schmeckte und auch so aussah. Tom nahm den Käse und ebenfalls ein Törtchen, welches ich allerdings zur Hälfte auffutterte. Natürlich nur mit seiner Erlaubnis!! Hases Essen ungefragt zu klauen war nämlich äußerst gefährlich und das würde ich mich niemals trauen! *lach*

Ein Portwein rundete das tolle Menü ab. Zufrieden und dankbar stellten wir unsere Sitze in eine angenehme Position und suchten uns einen Film aus. Rund 230 Filme standen zur Auswahl.  

Um 18:00 Uhr deutscher Zeit wurde die Kabinenbeleuchtung ausgemacht, und die meisten Passagiere legten sich aufs Ohr. Auch wir machten kurz die Augen zu, aber wirklich nur kurz, denn wir hatten die Küste von Grönland erreicht und das ist für uns immer ein Highlight auf dem Flug Richtung Westen. Zum Glück war der erste Platz am Fenster rechts frei, denn Tom und ich saßen ja in der Mitte. So drückten wir uns dort die Nasen an der Scheibe platt und bestaunten die einzigartige Landschaft.

Anschließend verstellten wir unseren Sitz zu einem Bett und druselten etwas. Die Liegefläche war zwar ausreichend groß, aber richtig schlafen konnte ich nicht. So vertrieb ich mir die Zeit mit dem Film, den ich wegen des Blicks auf die Eismassen in Grönland noch nicht angefangen hatte.

Nach dem Film gab es um 22:30 Uhr deutscher Zeit noch einmal etwas zu essen. Meine Augen brannten und mein Hals kratzte von der Klimaanlage, und eigentlich wollte ich nur schlafen… Aber essen war auch ok! *grins*

00:24 Uhr deutscher Zeit (15:24 Uhr kanadischer Zeit) landeten wir sanft in Vancouver. Relativ zügig konnten wir aussteigen und marschierten direkt zur Passkontrolle. Da entdeckten wir auch den hübschen Wasserfall, der uns von unserem ersten Besuch dort immer noch in Erinnerung war.

Mittlerweile gab es unzählige Einreiseautomaten. Wir mussten dort unseren Pass scannen, ein Bild machen lassen und ein paar Fragen beantworten (ganz easy auf Deutsch). Dann wurde ein Zettel ausgedruckt, mit dem wir zum Officer gehen mussten. Der warf aber nur einen kurzen Blick drauf und winkte alle Passagiere durch. Das alles dauerte keine 10 Minuten. Mega!!

Am Kofferband mussten wir dann allerdings etwas warten und wurden zwischendurch noch von einem Drogenspürhund „besucht“.

Als wir dann alle Gepäckstücke hatten, gaben wir am Ausgang noch den Zettel ab, den wir am Automaten bekommen hatten, und standen dann eine Stunde nach der Landung bereits vor dem Flughafen. Cool!!

Leider hatten wir fürs erste Taxi zu viele und große Gepäckstücke… Alles Quetschen und Schieben brachte nichts, die Dinger passten einfach nicht in den Kofferraum. Also musste ein größeres Taxi her!! Zum Glück gab es am Flughafen genug Auswahl und wir wurden ruckzuck zum Hotel gebracht (20 CAD; 14 €).

Dort angekommen, stellten wir nur schnell die Koffer ab und gingen direkt wieder los. Bloß nicht aufs Bett setzen!!! Wir waren echt müde und durften aber jetzt noch nicht schlafen. Bis 21:00 Uhr wollten wir durchhalten.

Unser erstes Ziel war deshalb „Tim Hortons“, eine kanadische Kaffeehauskette, die mittlerweile aber auch diverse Snacks, Sandwiches und andere Speisen anbietet. Eigentlich wie „Starbucks“.

Und was erblickten meine müden Augen dort? Pumpkin Spice Latte!! Was liebe ich das Zeug! Direkt bestellte mein Hase mir einen und dazu gab es einen Canadian Maple Donut. Das war ein mit Vanillepudding gefüllter Berliner mit Ahornsirup-Topping. Saulecker und für „nur“ 242 Kalorien auch vertretbar. Das finde ich übrigens in Amerika richtig klasse, dort müssen in allen Restaurants / Coffee-Shops (zumindest bei Ketten mit mehr als 20 Filialen) die Kalorien der Produkte angeben werden. Das könnte man in Deutschland auch mal machen!

Anschließend schlenderten wir etwas die Straße runter, Tom brauchte noch was Herzhaftes und er hatte die Wahl. Also ICH wäre ja zum Koreaner gegangen, aber Hase wollte unbedingt zu A&W-Burger… *augenroll*

Na gut, er durfte entscheiden und ich trottete hinterher. Es gab Chickenburger und Pommes für jeden und nach dem ersten Bissen wusste ich auch, warum ich da nicht hin wollte. Außer etwas Mayo, zwei Gurkenscheiben und dem Hähnchenteil fand ich zwischen den labberigen Brötchenhälften nichts!!! Gar nichts!! Keinen Käse, keine Tomate, keinen Salat… „Schwer begeistert“ mümmelte ich meine Pommes und schrieb gedanklich A&W auf die „Brauchen-wir-nicht“-Liste!

Auf dem Rückweg zum Hotel legten wir noch einen Stopp am Tait Waterfront Park ein. Dort lagen viele große Holzstämme im Wasser und warteten auf ihren Weitertransport.

Außerdem hoppelten dort überall süße Kaninchen rum. Als wir das Erste unter einer Hecke sahen, dachten wir noch, das sei von zuhause ausgebüxt. Aber seine unzähligen Kumpels warteten nur gute 50 Meter weiter die Straße runter. Überall standen Schilder „Füttern verboten“! Sogar mit Bußgeld-Androhung! Wenn wir uns die „abgefutterten“ Grünanlagen so ansahen, konnten wir das verstehen. Die Bewohner brauchten bestimmt nicht noch mehr von den Tieren. Auch wenn sie so süß sind!

Um 19:45 Uhr kamen wir ziemlich durchgefroren wieder am Hotel an. Sobald die Sonne weg war, wurde es arschkalt.

Nachdem ich den Sonnenuntergang vom Zimmer aus fotografiert hatte, sprang ich unter die heiße Dusche. Ich muss schon ziemlich müde gewesen sein, vergaß ich doch meine Brille abzusetzen und wunderte mich über den plötzlich einsetzenden Nebel!! *gröhl* Wie kann man nur so blöde / müde sein?!?!?

Vom heißen Wasser gut aufgeheizt, schrieb ich im Bett noch schnell den Bericht und Tom schaute derweil Baseball im TV. Beide kämpften wir mit der Müdigkeit und gaben uns schließlich gegen 21:00 Uhr geschlagen. Mittlerweile waren wir seit 24 Stunden wach! Nee, stimmte ja gar nicht! ICH war so lange wach, Hase hatte ja morgens noch zwei Stunden länger geschlafen! Also Schatz, stell dich mal bitte nicht so an!
*gähn-Augen-zufall*

Kilometer: 8061
Wetter: Sonne-Wolken-Mix
Unterkunft: Holiday Inn (223 CAD; 155 €)


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