USA 2023 Tag 23

04.10.

08:20 Uhr und wir waren on the road again! Die Sonne schien vom wolkenlosen Himmel und die Luft war so klar, dass wir vom Aussichtspunkt „Hat Creek Rim Scenic Viewpoint“ wunderbar den Lassen Peak, den Mount Shasta mit seinen 4.322 Metern und diverse andere kleinere Kegel vulkanischen Ursprungs sehen konnten.

Weiter ging es über eine holprige 11 Kilometer lange Schotterpiste zum Bute Lake.

Von dort aus starteten wir um 09:45 Uhr zu unserer etwas anspruchsvolleren Wanderung auf den Schlackenkegel Cinder Cone.

Die ersten 2 ½ Kilometer ging es sanft ansteigend durch einen schönen Kiefernwald. Auch dort sahen wir deutlich die Spuren vom Dixie-Feuer.

Dennoch war es ein wunderschöner Wald, durch den wir gingen. Eichhörnchen schimpften aus den Baumwipfeln, die Heuschrecken knatterten durch die vom Duft der Kiefernnadeln erfüllte Luft, und wir entdeckten sogar ein paar Rehe.

Nach einer Stunde gemütlichen Schlenderns hatten wir den Fuß des symmetrischen Schlackenkegels erreicht und waren doch etwas „geschockt“ von seiner Höhe. Verdammte Scheiße! Wer wollte da noch hoch???

Langsam schleppten wir uns die Geröllhalde, bestehend aus lockerer Vulkanasche und grober Lava, nach oben… Gefühlt machten wir zwei Schritte vor und einen zurück. Was war das anstrengend! Der schöne Ausblick auf den Lassen Peak, den wir irgendwann auf ca. der Hälfte des Weges rechts erblickten, war uns pupsegal!!

Aber wir kämpften tapfer und nach 24 Minuten hatten wir die 440 Meter geschafft und dabei 132 Höhenmeter überwunden! (30 % Steigung) *stöhn*

Die phänomenale Aussicht auf die schwarze Lavalandschaft, den Lassen Peak und die farbenprächtigen Dünen „Painted Dunes“ entschädigte aber für alle Anstrengungen. Wow, was war das wunderschön dort oben! Windig, aber atemberaubend!

Wenn man möchte, kann man auch in den Krater herunter gehen. Kurze Überlegung?? NEE! Auf keinen Fall! Wir schlenderten lieber am Kraterrand entlang und genossen den unglaublichen Blick.

Tom hatte nur etwas, nicht ganz ernstgemeinte, Bedenken, dass der Schlackenkegel wieder aktiv werden könnte?! Wir scherzten noch, dass das Pärchen, welches näher am Schlund saß, es wohl als Erstes merken würde.

Keine zwei Minuten später ertönte ein lauter Signalton aus Toms Hosentasche. Wir guckten uns verwundert an und dachten erst an seine „Diabetes“-App, aber diesen Ton kannten wir nicht! Als er sein Handy aus der Tasche zog, merkte ich es in meiner Hose vibrieren! Auch mein Handy gab einen lauten Ton von sich!! Auf unseren Displays leuchtete eine große rote Warnmeldung „Notfallalarm“ vom National Wireless Emergency Alert System!!!!

Sekündlich wurde mir schlecht und wir beide starrten uns an!!! Lasen aber auch im gleichen Moment, dass es nur ein Probealarm war! PUH!!! Trotzdem brauchte ich ein paar Minuten, bis ich mich beruhigt hatte… Was hatte ich Puls!!

Nach einer Stunde Gucken und Staunen machten wir uns auf den Rückweg. Auf der anderen Seite vom Cinder Cone ging der Rundweg wieder runter. Auf meiner Karte war der Weg länger und wir dachten somit auch nicht so steil wie der Hinweg. Ja, scheiße! Falsch gedacht! Das erste Stück war so unglaublich steil, dass wir nur seitwärts laufen konnten. Und selbst so rutschten wir mehr als dass wir gingen.

Außerdem zog sich das Stück um den Schlackenkegel so dermaßen… Der Weg bot zwar neue schöne Ausblicke, aber trotzdem bereuten wir etwas unsere Entscheidung. Wären wir lieber den gleichen Weg zurückgelaufen!

Was waren wir froh, als wir endlich wieder den Kiefernwald erreicht hatten.

Um 14:00 Uhr erblickten wir dann glücklich unser Womo! Schuhe aus! Herrlich! Auf einer Picknickbank gönnten wir uns eine verdiente Pause und aßen erst mal was.

Als wir uns dann wieder auf den Weg machten, war es kurz vor 15:00 Uhr. Bei meiner Planung war die Wanderung irgendwie nicht so lang gewesen. Öömh, leicht verschätzt mit der Zeit…

Unser nächster Halt war der Burney Fall. Als wir ausstiegen, traf uns fast der Schlag! Es war super warm! Sofort tauschte ich Pulli gegen T-Shirt und warf einen Blick aufs Thermometer – 31°C!!!

Die 39 Meter hohen Wasserfälle stürzen sich wie ein Vorhang über die Felsen. Sehr hübsch! Mein Hase war allerdings nicht mehr in der Lage, die paar Meter bis zum Fuß des Wasserfalls runter zu gehen. Der Cinder Cone hatte ihn geschafft. *lach*

So spazierte ich die gut 300 Meter alleine hinunter. Gefühlt wurde es von Meter zu Meter kälter.

Nach ein paar Bildern düsten wir weiter. Das Feuerholz, welches man dort kaufen konnte, ließen wir liegen. Für vier Holzscheite wollten die 8 $ haben!

Da kauften wir lieber im Ort „Mount Shasta“ in einem Baumarkt Holz. Gleicher Preis, aber das Doppelte an Holz.

Als wir am Campingplatz ankamen, fanden die unsere Reservierung nicht!! Hä? Schnell kramte ich in meinen Unterlagen und tatsächlich… Mein Fehler! Wir waren am völlig falschen Platz! Diesen hatte ich zuerst rausgesucht, dann aber einen anderen, 30 Kilometer weiter entfernt, gebucht. Nur auf meiner maps.me-Karte hatte ich das nicht geändert! Boah, wie blöd von mir!

Da wir jetzt keine Lust mehr hatten, noch durch die Gegend zu fahren und die glücklicherweise noch Plätze frei hatten, blieben wir!

Noch schnell ein Bild vom Mount Shasta in der Abendsonne und dann grillen, Lagerfeuer… Gute Nacht!

Kilometer: 220
Wetter: 5°C – 31°C, Sonne
Stellplatz: Lake Siskiyou Camp Resort (73,90 $; 68 €)
Strom, Wasser und dumpen


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