03.10.
4°C…! *zitter* Na ja, auf 1.900 m ü NN wird es im Oktober schon mal kalt. Um kurz vor 08:00 Uhr fuhren wir vom Platz und kauften im Deli direkt gegenüber noch einen Lachs-Bagel für Tom. Ohne Frühstück geht bei ihm nichts!
Dann düsten wir Richtung Lassen National Park. Zum Glück hatten wir ja gestern von der Sperrung erfahren. Sonst hätten wir rumgetrödelt und wären nicht in den NP reingekommen.
Die Strecke war wieder richtig toll, wie eigentlich alle Strecken hier. Vorbei ging es an riesigen Weideflächen, durch Wälder und nette Örtchen, die Berge rauf und runter!
Im Ort „East Quincy“ kauften wir dann endlich Feuerholz!!! Außerdem machten wir mal wieder den Tank voll und schauten bei der Gelegenheit auch nach dem Ölstand. Na, so einen Liter konnte der Kleine gut vertragen. Das Geld dafür bekamen wir übrigens von Fraserway erstattet.
Dann fuhren wir kilometerlang durch Waldgebiete, die völlig abgebrannt waren. Das waren die Spuren vom Dixie-Feuer, das im Sommer 2021 ausgebrochen war. Es begann am 13. Juli und breitete sich rasch aus. Ende Oktober hatte es eine Gesamtgröße von knapp 3.898 km² (zum Vergleich: Luxemburg hat eine Fläche von 2.586 km²!)!!
Das Dixie-Feuer ist damit bis dato das größte Einzelfeuer in der Geschichte Kaliforniens.
Fast überall, wo Häuser standen, waren die Bäume drum herum nicht verbrannt. Dort hatte man es geschafft, die Flammen aufzuhalten. Über 6.500 Feuerwehrleute waren dafür teilweise im Einsatz. Aber dennoch sind mehr als 1.300 Gebäude dem Brand zum Opfer gefallen und mindestens ein Mensch starb. An die unzähligen Tiere will ich gar nicht denken…Schlimm!
Als wir dann pünktlich um 12:00 Uhr am Parkeingang ankamen, teilte uns der freundliche Ranger mit, dass an diesem Tag keine Bauarbeiten stattfanden und es somit auch keine Sperrung gab.
Na toll, ganz „umsonst“ so beeilt. Nein, es war super! Denn so konnten wir an jedem Parkplatz anhalten. Eigentlich waren die während der Bauarbeiten nämlich auch gesperrt.
Erster Stopp war „Sulphur Works“. Direkt neben der Straße kommt aus mehreren Schloten nach faulen Eiern riechender Dampf und ein bisschen blubbernden Schlamm kann man auch bestaunen. Direkt fielen uns dort die vielen Heuschrecken auf, die klappernd durch die Gegend flogen. Das hörte sich total lustig an.
Am Lake Helen (auf 2.447 m ü NN) legten wir eine längere Pause ein und genossen die Aussicht auf den Vulkan Lassen Peak, den südlichsten Vulkan der Kaskadenkette. Zuletzt war er von 1914 bis 1917 aktiv.
In unseren Campingstühlen ließen wir uns ein kleines Mittagessen schmecken. Aber erst musste mein Hase mich verarzten. Meine Hand hatte Bekanntschaft mit unserem neuen scharfen Küchenmesser gemacht!! *AUA*
Um kurz nach 14:00 Uhr waren wir dann gut gestärkt und frisch mit einem Pflaster versorgt, bereit für den kurzen Spaziergang „Bumpass Hell Trail“!
Der gut gepflegte Pfad ging zwar stetig bergauf, war aber supergut zu laufen und wir konnten die Ruhe der Natur genießen.
Schon von weitem hörten wir das Blubbern und Zischen von Bumpass Hell. Nach etwas über einem Kilometer hatten wir den Aussichtspunkt auf den dampfenden, geothermalen Bereich erreicht.
Dann ging es noch mal gute 60 Höhenmeter bergab und wir standen direkt drin im unverkennbaren Schwefelgestank. Rechts und links kam der heiße Dampf mit Getöse aus den Felsspalten.
Wir gingen über die Holzstege und Brücken, die sicher über die kochenden, mineralreichen Schlammlöcher führten.
Die Farben waren toll – milchiges Blau, kräftiges Orange und tiefe Rottöne, die sich im Kontrast zu den blubbernden Pools abhoben. Die Hitze, die aus der Erde aufstieg, war spürbar und unterstrich noch mal die Tatsache, dass wir uns auf einer aktiven geothermischen Stätte befanden. Ähnlich wie im Yellowstone Park, nur nicht ganz so groß und beeindruckend.
Um kurz nach 16:00 Uhr erblickten wir wieder unser Womo. Mit einer Dose Cola in der Hand fuhren wir weiter. Die Straße im NP führte uns quasi einmal um den Mount Lassen herum. Die ganze Zeit über fuhren wir durch die verbrannten Wälder.
An den Aussichtspunkten sahen wir kilometerweit nur verbrannte Berge. Zwischendurch gab es vereinzelt ein paar grüne Flecken. Ich hatte einen großen Kloß im Hals… So schlimm!
Aber schön zu sehen, dass die Tiere zurückgekehrt sind.
Auf der Nordseite des Berges war es dann besser und wir fuhren wieder durch grüne dichte Wälder.
Letzter Stopp im National Park war der Manzanita Lake. Während mein Hase auf einer Bank in der Sonne chillte, lief ich einmal um den halben See, um ein schönes Foto von den Bergen dahinter zu machen.
Bereits um kurz nach 18:00 Uhr (im Hellen!!!) kamen wir am Campingplatz an. Unser Stellplatz lag schön unter Bäumen, direkt am Fluss.
Den Abend ließen wir gemütlich mit Wein, Gegrilltem und Lagerfeuer ausklingen. So lieben wir das!
Kilometer: 328
Wetter: 4°C – 21°C, Sonne-Wolken-Mix
Stellplatz: Hat Creek Resort & RV Park (70,40 $; 65 €)
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