USA 2023 Tag 14

25.09.

Heute wollten wir „Big Sur“ runterfahren! Das Stück Küste, das für seine atemberaubende Schönheit bekannt ist. Sozusagen das Filetstück vom Highway 1. Und was las ich ein paar Wochen vor unserem Abflug im Internet?

Ein Teilstück des kurvenreichen Highways war gesperrt und er somit nicht durchgängig befahrbar!! *Schock*

Anfang des Jahres hatte es drei heftige Erdrutsche gegeben und danach schlimme Stürme mit viel Regen. Die Reparaturarbeiten zogen sich hin, obwohl 24/7 an der Wiedereröffnung gearbeitet wurde.

Damit wir aber wenigstens einen Teil der Strecke sahen, standen wir früh auf und verließen um 08:00 Uhr den Campingplatz.

Bei der Reisevorbereitung hatte ich jede Menge Aussichtspunkte in meiner Karte markiert und der Reihe nach fuhren wir sie alle an!

So früh am Morgen waren wir die erste halbe Stunde noch komplett alleine. Herrlich!

Hinter jeder Kurve und hinter jedem Berg an der legendären Küstenstraße bot sich uns ein neuer traumhafter Ausblick. Wir konnten Seelöwen, Wale und unzählige Seevögel beobachten.

Um 11:00 Uhr erreichten wir dann den McWay Falls, den vielleicht schönsten Fotostopp am Highway 1.

Zu so „früher“ Stunde lag der Wasserfall leider noch komplett im Schatten und ein wirklich gutes Bild war schwierig zu machen. Zum Glück ist der wunderschöne Strand für Besucher gesperrt. So konnte wenigstens niemand ins Bild laufen.

Der Wasserfall war dann auch unser Wendepunkt. Wenn wir auch vom unteren Teil der tollen Küstenstraße noch etwas sehen wollten, mussten wir dort umdrehen. Sonst wäre die Strecke zeitlich nicht machbar gewesen.

20 Minuten später düsten wir die schöne Küste wieder hoch. *schnief* So gerne wäre ich weitergefahren! Dann müssen wir halt wiederkommen, blöd! *lach*

Über den Highway 101 fegten wir dann südwärts. Überall waren wieder riesige Gemüsefelder, auf denen die Erntehelfer alle Hände voll zu tun hatten. Auch wenn es zwischendurch immer wieder kleine nette Ortschaften und auch noch Ölförder-Felder zu sehen gab, war es doch eine ziemlich langweilige Fahrt…

Als wir nach rechts Richtung Cambria abbogen, strahlte mein Hase. Überall gab es Weingüter!! Wir hielten lieber nicht an… Keine Zeit und sowas endet bei uns sowieso immer „teuer“!

Punkt 15:15 Uhr erreichten wir endlich wieder die Küste und fuhren nordwärts. Sofort am ersten Parkplatz mussten wir stoppen. Eigentlich nur, weil Tom zur Toilette musste, aber dann sahen wir sie… Hunderte, wenn nicht sogar tausende von Pelikanen und Möwen saßen dort am Strand! Das war unglaublich! So viele hatten wir noch nie auf einem Haufen gesehen.

Wie sie um uns herum flogen, das war der helle Wahnsinn!

Und ihr wisst, was passierte, oder?

Natürlich bekam ich eine volle Ladung Pelikan-Scheiße ab! *iiiieehh* Das stank wie drei Tage alter Fisch, der in der Sonne gelegen hatte!!! So ekelig!! Da war wohl Duschen angesagt!

Wir fuhren dann noch den Highway 1 hoch bis kurz vor der Sperrung.

Unser Wendepunkt aus südlicher Richtung kommend war Cape San Martin. Vom Parkplatz aus sahen wir den gewaltigen Erdrutsch und die damit einhergehende Sperrung. *seufz* Es sollte halt nicht sein… Big Sur, wir kommen wieder!

Als letzten Stopp hielten wir bei den See-Elefanten. Auf einer Infotafel konnten wir lesen, dass See-Elefanten die größte Robbenart der Welt sind. Diese faszinierenden Tiere erhielten ihren Namen aufgrund ihrer auffälligen Nasenpartie, die bei den ausgewachsenen imposanten Bullen wie ein Rüssel über das Maul hängt. Ausgewachsen können die Bullen ein Gewicht von bis 2500 kg erreichen!! Irre!

Die großen Meeressäugetiere guckten uns müde mit ihren schwarzen Knopfaugen an und immer wieder fielen diese einfach zu. So süß!

Gemütlich chillten sie in der Abendsonne, schütteten mit der Seitenflosse immer mal wieder etwas Sand über sich oder gruben ihre Schnauze gar ganz in den Sand.

Ich weiß nicht, ob der Wind günstig stand oder ob ich mit meiner restlichen Pelikan-Scheiße im Haar den Gestank der Tiere überdeckte, aber es roch eigentlich gar nicht nach See-Elefanten. Da rochen / stanken die Seelöwen an Pier 39 deutlich strenger!

Kurz nach dem Sonnenuntergang (19:00 Uhr) kamen wir endlich am Campingplatz an.

Bevor irgendwas gemacht wurde, hüpfte ich unter die dringend nötige Dusche!! Da wir einen Platz ohne Strom hatten, „föhnte“ ich meine Haare an der Lüftungsöffnung der Heizung. Das ging echt gut.
Schnell wurde noch gegrillt, die üblichen „Büroarbeiten“ erledigt und um 22:30 Uhr hörte man ein leises Schnarchen aus unserem Wohnmobil.

Kilometer: 491
Wetter: 11°C – 16°C, Sonne
Stellplatz: Morro Strand State Beach (35 $ + 8 $ Gebühr; 40 €)
Kein Strom, kein Wasser, kein dumpen


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