USA 2023 Tag 13

24.09.

Silberhochzeit! Wir hatten an diesem Tag wirklich Silberhochzeit! Unglaublich! Auch wenn wir abgemacht hatten, dass wir uns nichts schenken, hatte ich doch eine Überraschung für meinen Hasen. Es war mir einfach ein Bedürfnis, ihm „Danke“ zu sagen für die letzten wunderschönen 25 Jahre. Und so hatte ich zwei Übernachtungen in einem Wellnesshotel für uns gebucht. Irgendwie war es so ja auch nur ein halbes Geschenk. *grins*

Mit einem leicht schlechten Gewissen, weil ich mich nicht an die Abmachung gehalten hatte, gab ich ihm die Karte. Die Freude war trotzdem groß und direkt flossen bei mir die ersten Tränen… *heul*

Erst um 09:00 Uhr verließen wir den Campingplatz und somit San Francisco. Für uns ging es weiter die Küste runter. An der Half Moon Bay mit den hohen Maverick Wellen fuhren wir vorbei. Es wehte kein Lüftchen und das Meer war glatt wie ein Ententeich… Also nix mit Wellen am weltbekannten Surfspot! Tom war total enttäuscht! Ach Hase, wir fahren da noch mal hin, versprochen!

Am Pigeon Point Leuchtturm legten wir einen 1 ½-stündigen Stopp ein. Es war so herrlich dort. Wir konnten Robben, Pelikane und Delphine bei der Jagd beobachten. Die Robben hatten wir so in Aktion noch nie gesehen! Toll!!

Und dann gab Hase mir ein kleines Päckchen… Sofort standen mir wieder die Tränen in den Augen. Soviel zum Thema „Wir schenken uns nichts!“. Aber jetzt hatte ich wenigstens kein schlechtes Gewissen mehr und freute mich wie Bolle über den wunderschönen Ring. Danke für die tolle Überraschung, Hase! Schön, dass wir auch da gleich ticken!

Auf der Weiterfahrt hielten wir immer wieder an diversen Aussichtspunkten. Es war eine wunderbare Fahrt, direkt an der malerischen Pazifikküste entlang!

Ab Santa Cruz wurde die tolle Straße wieder zu einem mehrspurigen Freeway, der uns zwar schnell, aber nicht so schön voranbrachte.

Rechts und links der Straße tauchten riesige Erdbeerfelder auf. Dort haben die roten kleinen Früchte wohl immer Saison?! In Deutschland würde ich Ende September niemals Erdbeeren kaufen, aber da hielten wir an einem Stand und holten eine große Kiste.

Immer mehr Felder mit Kohl, Mais und aus dem fahrenden Womo nicht zu erkennenden Pflanzen lagen am Straßenrand. Die Firma Dole hatte auch eine große Zweigstelle dort. Ihr Firmensitz befindet sich übrigens westlich von Los Angeles.

Gegen 14:15 Uhr hatten wir das historische Monterey erreicht und bummelten einmal über den Pier „Old Fisherman’s Wharf“. Schon komisch, noch vor einer Woche wäre ich total begeistert gewesen, aber nun, wo wir am Pier 39 in San Francisco waren, fanden wir den in Monterey ganz nett. Mehr aber auch nicht.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts spielte Monterey eine herausragende Rolle als Hafenstadt für die Fischerei. Besondere Aufmerksamkeit galt der Sardinenfischerei, deren zahlreiche Verarbeitungsbetriebe hauptsächlich entlang der Cannery Row angesiedelt waren. In der Mitte des 20. Jahrhunderts erlebte die Fischerei aufgrund von Überfischung beinahe einen vollständigen Zusammenbruch. Eine Sardinenfabrik nach der anderen musste schließen und heute ist die Cannery Row das Touristenviertel von Monterey. Da wir aber leider keine Zeit hatten, ließen wir die „Straße der Ölsardinen“ und auch das Monterey Bay Aquarium (eines der größten öffentlichen Schauaquarien weltweit) links liegen. Letzteres stand eh nur bei Regen auf meiner Liste.

Auf dem Ocean View Boulevard direkt an der Küste fuhren wir weiter. Was für eine malerische Strecke! Der Name ist dort Programm. Plötzlich entdeckte Tom Delphine, die vor der Küste auf der Jagd waren. Sooo schön!

Dann bogen wir ab auf den 17-Mile-Drive. Diese Panoramastraße schlängelt sich 27 Kilometer (17 Meilen) um die Monterey-Halbinsel von Pacific Grove über Pebble Beach bis nach Carmel-by-the-Sea. Da sie eine Privatstraße ist, war eine Maut in Höhe von 11,75 $ (11 €) pro Fahrzeug fällig.

Dafür soll sie unzählige schöne Aussichtspunkte, drei 18-Loch-Golfplätze und zahlreiche bombastische Millionärsvillen zum Bestaunen bieten. Wir waren gespannt auf das, was uns erwarten würde.

Mit einer Broschüre in der Hand fuhren wir der Reihe nach alle „Point of Interest“ ab. Direkt nach dem Eingang tauchte rechts der erste Golfplatz (The Links at Spanish Bay) mit zwei Rehen auf. Ja, richtig gelesen, Rehe! Keine Golfer!

Die Straße führte uns immer am Ufer entlang und natürlich legten wir einige Stopps ein. Direkt am Point Joe befindet sich das Loch 14 vom Dunes Course Monterey Peninsula Country Club. Ich habe ja keine Ahnung von Golf, aber ich glaube, dass dieses Loch die spektakulärste Aussicht aller hat! Schon ziemlich cool, oder?

Am Bird Rock, sowie am Seal Rock war tierisch was los. Pelikane, Möwen und Seelöwen tummelten sich im Wasser. Eine Weile schauten wir dem lauten Treiben zu.

Gegen Ende unserer Fahrt erreichten wir das beliebteste Fotomotiv des 17-Mile-Drive, die „Lone Cypress“. Recht attraktiv steht sie seit über 250 Jahren auf einem vorgelagerten Felsen. Die Zypresse ist einer der am häufigsten fotografierten Bäume in Nordamerika.

Bei einem schweren Sturm 2019 brachen ein paar große Äste ab. Auch wenn daraufhin einige Schutzmaßnahmen zur Stabilisierung getroffen wurden, weiß man nicht, wie lange der Baum noch den Naturgewalten trotzen kann.

Nach knapp zwei Stunden verließen wir den 17-Mile-Drive. Unser Fazit: Schön, aber nicht spektakulär. Das Highlight war die „Lone Cypress“. Ob die einem 11,75 $ wert ist, muss jeder selbst entscheiden. Wenn man ohnehin den Highway 1 weiter runterfährt, kann man unserer Meinung nach den 17-Mile-Drive auch weglassen. Weiter südwärts gibt es atemberaubendere Aussichten, die zudem kostenlos sind. Um 18:00 Uhr kamen wir auf dem Campingplatz an und duschten uns schnell den Staub von den Füßen.

Mit Uber ließen wir uns anschließend in die entzückende Kleinstadt Carmel-by-the-Sea fahren. Gemütlich bummelten wir an den schicken Geschäften entlang.

Für 19:30 Uhr hatte ich einen Tisch im Restaurant „Pangaea Grill“ reserviert. Unser Tisch stand zwar direkt am Kamin, doch leider zog es sehr und mir war schon wieder kalt. Da half nur Wein! *lach*

Die Vorspeisen (Crab Cake und Shirmp Egg Roll) waren Weltklasse und auch die Hauptgänge (Entenbrust und Filet Mignon) schmeckten uns richtig gut! Ein Stückchen Cheesecake und zwei kleine Crème brûlée rundeten das tolle Essen ab.

Gemütlich ließen wir den fabelhaften Tag ausklingen und schwelgten in Erinnerungen… Es war ein wunderbarer Silberhochzeitstag!

Kilometer: 219
Wetter: 20°C, Sonne
Stellplatz: Saddle Mountain Ranch (125 $ die Nacht; 116 €)
Strom, Wasser und dumpen


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