Schottland 2023 Tag 4

27.05.

Da hatte der „HASE“ doch einfach nachts die von mir abends auf „drei“ gestellte Wärmedecke im Bett ausgemacht!!! Frechheit! Er hatte Angst eine Bratkruste zu bekommen… Sehr lustig! *augenroll*

Nach einer brühend heißen Dusche für mich, setzten wir uns mit einem Kaffee vors Apartment. Michael, Sheilas Mann, sah uns durch sein Küchenfenster dort sitzen und spielte uns mit seinem Dudelsack direkt ein Lied. Mega! Was für ein schöner Start in den Tag.

Er war froh zu sehen, dass wir wach waren, sonst sei er immer Sheilas Wecker. Nun ging es für ihn samt Dudelsack zum Lagavulin Open Day. „Bis gleich dann“, rief er uns noch zu, bevor er mit seinem Auto davonbrauste.

Um 10:00 Uhr waren wir dann auch abfahrbereit. Bei der Verabschiedung sagte Sheila uns, dass Michael vor seinen Auftritten immer total nervös sei. Dabei sei er so gut. Ja, das fanden wir auch.

Außerdem erzählte sie uns noch von ihrem Food Truck in Port Ellen. Och, da mussten wir dann aber mal vorbeischauen. Also, bis später, Sheila!

Bis wir dann beim Lagavulin Open Day ankamen, dauerte es aber noch eine gute Stunde. ICH wollte nämlich von Port Ellen aus laufen. Dass mein Hase mitkommen wollte, irritierte mich total! Wer war er? Was hatte er mit Tom gemacht??

Aber nee, er war es wirklich und er wollte mich nur nicht alleine lassen. Ach… *smile*

Den Weg war ich vor 1 ½ Jahren ja bereits alleine gegangen und habe es damals sehr genossen. Nun zu zweit war es aber natürlich schöner. Zumal ich jemanden hatte, den ich volllabern konnte.

Bei Lagavulin angekommen, buchte mein nun völlig erschöpfter Ehemann erst mal ein Tasting. Es sei ihm gegönnt.

Mit je zwei Coins für zwei Drams, die es zur Begrüßung gab (+ Anstecker), schlenderten wir über das Gelände. Es gab eine Bühne mit Livemusik, mehrere Bars (Wasser kostenlos) und natürlich auch Essen, wie z.B. selbstgebackene Kuchen und leckeraussehende Burger.

Nach den ersten zwei Whiskys, leider im Pappbecher (Memo-an-mich: Immer Gläser mitnehmen!), gingen wir zur Picknick-Station. Für 25 £ (28 €) gab es dort eine Picknickdecke und einen Korb gefüllt mit allerhand Leckereien. Zu unserem Glück waren die Macarons aus und stattdessen gab es Millionaires Shortbread. *yummy*

Wir suchten uns einen Platz in der ersten Reihe am Wasser und genossen es dort zu sein. Im Hintergrund spielten zwei Schotten auf dem Akkordeon und die Sonne blitzte immer wieder durch die Wolken. Sooo schön!

Nach einer Stunde „musste“ Tom zu seinem gebuchten Tasting und ich blieb einfach liegen.

Als er nach guten 70 Minuten wiederkam, hatte er ein herrliches Grinsen im Gesicht. Ich liebe es, wenn er so zufrieden guckt.

Das Tasting muss richtig gut gewesen sein. Der Moderator war einer der Masterblender von Diageo und verantwortlich für den Geschmack der Whiskys. Unter anderem gab es einen Dram der Festivalabfüllung und einen Dram von einem nachempfundenen Whisky der Malt Mill Destille, die von 1908 bis 1960 auf dem Gelände in Betrieb war und deren verwendete Brennblasen in den Bestand von Lagavulin integriert wurden.

Der Masterblender hat versucht, den Geschmack des Whiskys aus alten Aufzeichnungen der Malt Mill Destille zu kopieren. Mega spannend!

Nach drei Stunden auf der Wiese, beziehungsweise der Picknickdecke, begab ich mich mal wieder in die Senkrechte und wir schlenderten noch einmal über das Festivalgelände.

Die letzten vier Free-Dram-Coins löste Tom zwar ein, aber wir schütteten sie in eine leere Wasserdose. Denn so konnten Tom und Boris heute Abend zusammen noch zwei Gläschen trinken.

Gegen 15:30 Uhr machten wir uns auf den Rückweg. Bei Laphroaig legten wir einen kurzen Zwischenstopp ein und mein Hase kaufte zwei Flaschen von der Festivalabfüllung. Als er bei einem Mitarbeiter danach fragte, stellte ihm dieser grinsend zwei Miniaturen davon auf den Tisch. „Hier, deine zwei Flaschen!“ Die putzigen Fläschchen konnten wir natürlich auch mitnehmen.

Als wir unsere Unterkunft in Bowmore erreichten, huschten wir zuerst in den Coop und luden dann das Auto aus. Warum hatten wir eigentlich so viiiiel Zeug??? Und ratet mal, was wir in einer Tüte fanden? Unser Autobesteck…

Nach über einer Stunde hatten wir alles verräumt und Hunger bis über beide Ohren! Damit Toms Laune nicht ihren absoluten Nullpunkt erreichte, beeilten wir uns mit dem Grillen und Beilagen warm machen.

Satt, zufrieden und auch etwas kaputt chillten wir auf dem Sofa und warteten darauf, dass unsere Freunde endlich ankamen.

Um 22:15 Uhr standen wir dann vor dem Haus, checkten sekündlich unsere Stalker-App und warteten! Doch wer kommt da um die Ecke? Nicht das Wohnmobil mit Boris und Petra, sondern Stephan von der Fähre gestern mit seinem B&B-Zimmernachbarn Phil! Leicht angesäuselt fielen die beiden Männer uns um den Hals. Wie geil!

Als die zwei Schwarzwälder dann ankamen, war die Freude riesengroß und wir hatten direkt viel zu quatschen.

Erst gegen 01:30 Uhr lagen wir hundemüde im Bett.

Kilometer: 24
Wetter: 19°C, Sonne-Wolken-Mix
Unterkunft: Dundonald Cottage (725 £; 850 € für eine Woche für 4 Personen)


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