26.05.
Pünktlich um 08:30 Uhr klopfte unser Gastgeber an der Tür und brachte uns ein Tablett mit unserem Frühstück. Na ja, beim gestrigen Zettelausfüllen war ja bereits klar, dass das kein Knaller wird! Egal, wir hatten gut geschlafen und starteten ausgeruht in den Tag.
Bevor wir uns zur Islay Fähre aufmachten, wollte ich noch gerne eine kleine Runde drehen. Toms Enthusiasmus hielt sich bekanntermaßen in Grenzen. Von https://www.walkhighlands.co.uk/ hatte ich den knapp vier Kilometer langen White Shores Trail ausgesucht. Der sollte doch wohl machbar sein, Hase?!
Über einen schmalen Kiesweg spazierten wir durch die frühlingsgrüne Landschaft. Ich liebe die Zeit, wenn alles noch im Wachstum ist und die Blumen so zart blühen. Besonders mag ich die kleinen lilafarbenen Hasenglöckchen und die rosa Grasnelke. Plötzlich roch es wie beim Griechen, wir standen mitten in einem Bärlauchfeld.
Am Strand angekommen mussten wir aufpassen, dass wir nicht auf die unzähligen kleinen Schnecken traten. Es war gerade Ebbe und die nun freigelegten Steine waren voll mit den kleinen Tierchen.
Zurück in Tarbert gab es noch einen leckeren Coffee-to-go aus dem Ecke-Café und wir düsten zum Fähranleger.
Dort war noch nicht viel los und wir konnten uns direkt in Reihe 1 stellen. Die Wartezeit vertrieben wir uns mit einem netten Gespräch mit Stephan aus München. Er hatte unser Kennzeichen erkannt, da er selber ursprünglich aus Bochum kam.
Auf der Fähre war es dann richtig voll, kein Wunder, war sie doch komplett ausgebucht. Erst im zweiten Anlauf fanden wir einen Platz im lauten und wuseligen Restaurant. Da Tom auf sein Standard-Fähr-Essen „Fish and Chips“ eine halbe Stunde hätte warten müssen, gab es stattdessen Curry-Chicken mit Reis.
Um 15:15 Uhr rollten wir dann endlich wieder über die typischen Islay Straßen. Wer nicht dort war, versteht das nicht! Hallo schottische Lieblings-Insel! Schön, wieder da zu sein!
Da wir erst um 18:00 Uhr bei unserer Airbnb-Unterkunft einchecken konnten, fuhren wir zur Bruichladdich Destille. Der Laddie Shop ist immer ein Besuch wert, supernettes Personal und fast alle Abfüllungen, die man dort kaufen kann, dürfen auch probiert werden. Tom erwarb dann auch direkt zwei Flaschen aus den Valinch-Fässern… Wenn das so weitergeht, wird das ein teurer Urlaub!
Da wir gerade einmal dort waren, fragten wir eine Mitarbeiterin nach den Parkplatzmöglichkeiten am Open Day. Bei 2500 verkauften Tickets für den Tag befürchteten wir ein Verkehrschaos. Leider wurde unsere Vermutung bestätigt. Im letzten Jahr standen wohl bereits ab 06:00 Uhr Leute vor den Toren!! 06:00 Uhr! Haben die alle einen an der Waffel?
Fieberhaft überlegten wir, wie wir das machen sollten. Zum Glück waren wir ja nicht alleine und Boris und Petra würden morgen kommen. Unser grober Plan war, unser Auto am Vorabend an der Destille zu parken und uns von den beiden dort abholen zu lassen, sobald sie auf der Insel waren. Dann könnten wir am nächsten Tag mit ihrem Wohnmobil zur Destille fahren, Tom dort absetzen (er hatte für 11:00 Uhr das Masterclass-Tasting gebucht) und dann zum Strand fahren und die vier Kilometer bis zur Destille in Ruhe zurücklaufen. Der eigentliche Open Day fing ja erst um 13:00 Uhr an.
Mh, mal sehen, was die Zwei von unserem Plan hielten oder ob sie eine bessere Idee hatten?!
An unserer heutigen Unterkunft wurden wir freudestrahlend von Sheila empfangen. Das kleine Apartment war hübsch eingerichtet und für eine Nacht völlig ausreichend. Leider gab es aber nur eine Bettdecke. Die meisten wissen, dass das bei uns nicht funktioniert. Jeder braucht seine eigene Muckelhöhle und deshalb hatten wir auch wieder unsere zwei Bettdecken von daheim mitgenommen.
Nachdem wir unsere Lebensmittel im Kühlschrank und Petras Überraschungs-Geburtstagskuchen im kühlen Zimmer verstaut hatten (nicht, dass der Schokokuchen sich im warmen Auto noch verselbstständigte), fuhren wir zurück nach Port Ellen.
Der Bau der neuen Port Ellen Destille war übrigens weit fortgeschritten seit unserem letzten Besuch.
Das Festival-Opening-Event in Port Ellen war bereits in vollem Gange als wir eintrafen. Bei dem herrlichen Wetter kein Wunder. Unseren Hunger wollten wir eigentlich am Burgerstand stillen, aber leider wurden wir nach 15 Minuten Wartezeit enttäuscht, alle Burger waren ausverkauft…
Bevor wir jetzt nach Bowmore zurückfuhren, gingen wir ins „Sea Salt“. Dort war es auch supervoll, allerdings hatten wir Glück und konnten noch einen Tisch für 50 Minuten bekommen. Das Flugzeug der eigentlichen Gäste würde sich verspäten und so bekamen wir solange ihren Tisch. Der leicht gestresste, aber sehr nette Inhaber erzählte uns, dass er in den letzten zwei Stunden 120 Gäste (mit Takeaway) bedient hatte! Verrückte Festival Woche…
Unsere Pizzen mit Haggis und Black Pudding waren richtig lecker und wir werden bestimmt wiederkommen, denn der Rest der Karte sah auch sehr gut aus.
Als wir das Lokal verließen flog ein kleines Passagierflugzeug über uns hinweg Richtung Islay Airport. Da waren bestimmt die Gäste drin, deren Flug Verspätung hatte! *lach*
Satt machten wir uns auf den Rückweg zu unserem Apartment und fielen auch bald darauf ins Bett.
Kilometer: 69
Wetter: 19°C, Sonne-Wolken-Mix
Unterkunft: Apartment über Airbnb (106 £; 124 €)