19.06.
Nach einer eher mittelmäßigen Nacht (durchgelegene Matratze und zu flaches Kissen) trödelten wir etwas rum. Während ich eine Weile meinen Hula-Reifen schwang, stand Tom unter der Dusche. Plötzlich hörte ich sein Schreien und eilte sofort zu ihm, brach dann aber in schallendes Gelächter aus. Beim Abduschen war er mit dem Schlauch an das Temperaturrädchen gekommen und hatte sich den kleinen „Tom“ verbrüht!!! *lach*
Als er dann in Unterhose vor mir stand, bekam ich wieder einen Lachanfall!!! *sorry-Schatz* Aber seine Bräunung sah zum Wegschreien aus! Weiße Füße, weiße Oberschenkel und eine weiße T-Shirtform am Oberkörper. Der Rest war schön braun! Ich hoffe, ihr seht das jetzt auch bildlich vor euch! Leider wurde mir das Hochladen des Fotos untersagt! *lach*
Erst um kurz nach 10:00 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Aviemore. Heute war ein Shopping- und Fahrtag. Das Wetter war „endlich“ mal so richtig schottisch! Dicke Wolken zogen über den Himmel, aber es gab auch immer wieder sonnige Abschnitte. Dabei ein leichter Wind und 20°C.
Die Einkaufsstraße wurde von uns aufs Genaueste untersucht und in einigen Geschäften auch etwas die Wirtschaft angekurbelt. Nur blöde, wenn man große Bilder kauft, die eigentlich gar nicht ins Auto passen…
Nach zwei Stunden ging es weiter nach Pitlochry. Unterwegs kam so komisches Zeug vom Himmel und klatschte laut aufs Auto! Regen? Das konnte kein Regen sein?? Doch, war es! Schottland machte uns den Abschied wieder einmal leicht.
Als wir um 13:30 Uhr in Pitlochry ankamen, war es dort ganz schön voll. Bei schlechtem Wetter gehen halt viele shoppen…
So bogen wir erst mal zum Staudamm und zur Lachstreppe ab. Leider war das Visitor Center und somit auch die Fensterscheibe zu eventuell vorhandenen Lachsen geschlossen.
Am Fluss entlang spazierten wir zurück zur Einkaufsmeile und kauften dort NUR einen Whisky!
Unser Geld ließen wir lieber bei „Hettie’s Tea Rooms“ und futterten leckeren Kuchen. Die Bedienung machte bei unserer Bestellung große Auge: „That’s a lot of cakes!“ Wir lachten nur! Ja, ja, bring mal her!
Der Carrot Cake kam aber nicht an den von der Jammery ran. Das nächste Mal bei Hettie lieber nur Cheesecake essen!
Dann wurde es langsam Zeit, wir mussten noch ein ganzes Stück fahren. Bis zu unserem B&B waren es noch gute 170 Kilometer. So machten wir uns um 16:00 Uhr auf nach Sandbank auf der Halbinsel Cowal.
Unterwegs kam immer mal wieder ein kurzer Schauer runter, dazwischen schien die Sonne und am Himmel zogen schnell die Wolken entlang. Schottland, wie wir es kennen. Allerdings war uns das „Ungewohnte“ der letzten Wochen doch lieber. *lach*
Um 18:45 Uhr erreichten wir das B&B und wurden direkt superfreundlich von Drew empfangen. Er zeigte uns unser niedliches Zimmer unterm Dach, die Gästelounge und gab uns auch noch einige Tipps zur Umgebung.
Das Zimmer war total gemütlich. Es gab wieder einen Kühlschrank (gehört wohl mittlerweile fast zum Standard?), eine große Tee- und Keksauswahl und sogar ein Fernglas lag am Fenster.
Als wir gerade unsere Sachen aus dem Auto holen wollten, erschien am Himmel ein Doppel-Regenbogen! Wie schön!
Nachdem wir den umfangreichen Frühstückszettel ausgefüllt hatten, fuhren wir nach Dunoon.
Die Abendsonne strahlte wunderschön den alten viktorianischen Pier an, als wir gerade ankamen. Der erste Pier entstand dort bereits 1835. Er wurde in den Folgejahren immer wieder vergrößert und umgebaut. Seit 1895 ist nicht mehr viel passiert.
Teile der Stege und der Wartesaal sind allerdings schon schick renoviert worden und erstrahlen wieder im früheren Glanz. Nur der alte Signalturm wartet leider bis heute auf eine Restaurierung.
Früher legten dort die Schaufelraddampfer an, die reiche Touristen aus Glasgow in den kleinen Ort brachten.
Heute legt dort noch der letzte fahrtüchtige Hochsee-Schaufelraddampfer der Welt, die „Waverley“ an. Im Sommer werden zahlreiche Fahrten angeboten.
Da wir nach dem üppigen Kuchen-Mahl nur noch etwas Appetit und keinen großen Hunger mehr hatten, steuerten wir Anselmo’s Fish & Chips Bude an.
2 x Haggis und 2 x Black Pudding, bitte.
Die Wartezeit verquatschten wir mit Anselmo und seiner supernetten Crew. Einer davon spielt in einer Band, mit der er bald in Dortmund auftritt. Wir sollten doch auf jeden Fall vorbeikommen!
Das Essen ließen wir uns dann mit Blick aufs Meer schmecken. Der Himmel und die Lichtverhältnisse änderten sich ständig. Wäre Hase von der langen Fahrt nicht so müde gewesen, ich wäre dort noch bis zum Sonnenuntergang sitzen geblieben.
So fuhren wir aber zurück zum B&B und ich machte ein paar Bilder vom Vor-Sonnenuntergang. In Anbetracht der Midges, die plötzlich und mit einer Armee auftauchten, hätte ich den eigentlichen Sonnenuntergang wahrscheinlich gar nicht überlebt und Tom hätte mich später blutleer am Straßenrand gefunden…
Nach einer ausgiebigen Dusche schliefen wir beide gegen 23:30 Uhr in den gemütlichen Betten ein.
Kilometer: 271
Wetter: 19°C, Sonne-Wolken-Mix mit vereinzelten Schauern
Unterkunft: Montague Villa (90 £; 104 € die Nacht)