Schottland 2023 Tag 24

16.06.

Auch an diesem Morgen ließen wir es gemütlich angehen, es war so herrlich dort auf der Terrasse! Am liebsten würden wir eine Woche verlängern. Aber beim Blick auf die Wetterkarte waren wir doch froh morgen abreisen zu können! Für die nächsten Tage war Regen, Gewitter und ein deutlicher Temperaturabfall angesagt. An der Nordküste, über die wir unseren langsamen Heimweg antraten, sah es die nächsten zwei Tage aber noch gut aus.

Um 11:00 Uhr machten wir uns auf den Weg zu Toms Lieblingsangelplatz. Nach der gestrigen Wanderung hatte er wirklich Angelzeit verdient. Unterwegs gab es natürlich einen kurzen Stopp am Loch Assynt. Wie oft ich diese Bäume schon fotografiert habe…?!

Während mein Hase dann etwas die Fische ärgerte, spazierte ich durch die Gegend und machte erneut eine Rotwildsichtung. Nie im Leben hätte ich damit gerechnet im Sommer so viele davon zu sehen.

Plötzlich hielt ein alter VW-Bus neben mir. Am Steuer ein flippiger Schotte mit runder Brille, durch die er mich anschielte. Das Armaturenbrett war voll mit Deko und Aufklebern, am Rückspiegel baumelte eine Kunstblume und auf dem Beifahrersitz saß ein kleiner Hund, der recht gelangweilt gähnte.

Ob ich wüsste, was hier alles für weiße Pflanzen wachsen würde? Die ständen ja überall! Im ersten Moment wusste ich gar nicht, was er meinte, bis er mir eine Tüte mit Wollgras zeigte. Den englischen Namen kannte ich leider auch nicht, aber das war auch egal. Der Typ war in Plauderlaune und wollte einfach nur quatschen. Er würde die Samen von dem Zeug jetzt mal einpflanzen und gucken was passiert. Herrlich schräg, der gute Mann!

Nach einer erfolglosen Angelzeit fuhren Tom und ich über Drumbeg Richtung Lochinver. Ganz nette Strecke, aber irgendwie hatten wir sie schöner in Erinnerung. *kopfkratz*

Am Clashnessie Beach chillte Hase im Sand, während ich etwas am traumhaften Strand entlang schlenderte.

Mit Erschrecken sahen wir später den Clashnessie Falls oder besser gesagt, sahen wir ihn nicht. Er war nämlich überhaupt nicht mehr vorhanden! Krass! Vor 1 ½ Jahren waren wir noch dorthin gewandert.

Dann wurde es Zeit zu „The Jammery“ zu fahren, Carrot-Cake-Tasting! Leider waren wir aber zu spät dran, Möhrenkuchen war bereits ausverkauft. Egal, der Scone und der Aprikosenkuchen waren auch super, ebenfalls Toms Schinkensandwich mit selbstgemachtem Chutney.

Eine kurze Wanderung gab es an diesem Tag aber dennoch und was soll ich schreiben?? Es war Hases Idee!! Ich glaube, die Sonne war ihm zu Kopf gestiegen?! Nee, er wollte gerne einmal die Küste bis zur kleinen Felsenbrücke gehen. Das ließ ich mir doch nicht zweimal sagen!

Der Weg war mal wirklich einfach und nicht die Piste, die wir gestern erst suchen und dann auch noch halb klettern mussten. Schöne Ausblicke gab es natürlich auch.

An der Felsenbrücke angekommen, fing plötzlich ein Möwenpärchen laut an zu schreien und flog in großen Kreisen über unsere Köpfe hinweg. Ihre ultimative Waffe, Möwenscheiße, setzten sie glücklicherweise nicht ein!!

Irgendwo mussten sie ein Nest haben?! Um die Zwei nicht zu sehr zu stressen und dennoch ein Foto von der Felsenkante aus zu bekommen, gingen wir schnellen Schrittes bis nach vorne. Und da, direkt an der Kante war ihr Nest! Oh je, ein rasches Bild vom Küken samt bereits brüchigem Ei und wir eilten zurück! Sorry für die Störung!

Bevor wir dann zum Cottage fuhren, hielt Hase noch an der Highland Stoneware Pottery. Nicht, dass wir es dieses Mal wieder nicht schafften! Mit drei wunderschönen Tassen saß ich zehn Minuten später wieder im Auto und ab ging es die letzten Meter bis nach Hause.

Da war dann wieder Entspannung angesagt. Sonnen, angeln, im Internet knöseln und einfach mal nichts tun!

Zwischendurch stornierte ich die Unterkunft in Aberlour und buchte ein Haus in Wick für die nächste Nacht. So konnten wir die komplette Nordküste entlangfahren, das gute Wetter mitnehmen und auch noch die Old Pulteney Distillery besuchen.

Beim Abendessen hatten wir beide den „Ich-will-noch-bleiben-Blues“… *seufz* Nur der Blick auf die Wetterkarte motivierte uns zum Packen.

Eigentlich wollten wir viel eher ins Bett gehen, aber am „letzten“ Abend fällt uns das immer schwer. Wir wollen das Ende so lange wie möglich hinauszögern. *lach*
Erst um 00:00 Uhr lagen wir schließlich im Bett.

Kilometer: 78
Wetter: 24°C, Sonne


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