Zagreb

Zagreb
01.12. – 08.12.2023


Viele von euch wissen, dass wir in der Adventszeit gerne ein paar Tage wegfahren, natürlich immer in Verbindung mit einem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt. So waren wir in den letzten Jahren in London, Dublin, Kopenhagen, Südengland und in diversen deutschen Städten unterwegs. Da wir im vorletzten Sommer vier Wochen in Kroatien waren und aus Zeitgründen Zagreb leider auslassen mussten, bot sich ein Besuch nun doch an. Aber im Winter…? Gab es dort überhaupt Weihnachtsmärkte?

Google hatte wie immer eine Antwort parat und zwar eine, die mich doch etwas überraschte.

Oder wusstet ihr, dass der Weihnachtsmarkt in Zagreb gleich drei Jahre hintereinander im Onlineportal „European Best Destinations“ zum schönsten in Europa gewählt wurde? Nein? Wir auch nicht! Die kroatische Hauptstadt hatten wir beim Gedanken an einen Weihnachtsmarkt überhaupt nicht im Sinn. Die Berichte im Netz versprachen bestes Weihnachtsmarkt-Feeling und davon wollten Tom und ich uns selbst ein Bild machen! Immerhin hatten tausende von Usern an der Abstimmung teilgenommen.

Damit wir auch mal richtig viel Zeit hatten, buchte ich ein schönes kleines Apartment direkt für eine ganze Woche. Es liegt in einer Fußgängerzone, mitten in der Stadt. Eurowings sollte uns von Köln aus dorthin bringen.


01.12.

Bereits um 06:30 Uhr holte mein Onkel uns von zuhause ab. *gähn* Nicht unsere Zeit… Definitiv nicht! Und dass ich um 06:14 Uhr überlegte, vielleicht doch den größeren Koffer mitzunehmen, war auch nicht förderlich für die allgemeine Stimmung. Sich irgendwelche Wörter in den Mund murmelnd stapfte mein Hase in den Keller und holte das deutlich geräumigere Gepäckstück! Prima, so hatten wir viel Platz für eine Menge Mitbringsel! *flöt*

Mit kleinen Augen ließen wir uns zum Flughafen bringen, wo mein Onkel uns um kurz vor 08:00 Uhr rauswarf. Ich glaube, er hatte das Flughafengelände noch nicht verlassen, da hatten wir bereits eingecheckt und sahen unsere Koffer auf dem Laufband verschwinden! Cool, so schnell waren wir noch nie fertig gewesen!

An der Sicherheitskontrolle dauerte es dafür etwas. Der Scanner hatte ein paar Stellen an unseren Körpern gefunden, die genauer untersucht werden mussten. Meine Schuhe bekamen auch eine extra Runde auf dem Laufband und das Sturmfeuerzeug, welches ich nur für die Friedhofskerzen in der Jacke hatte, musste leider dortbleiben. Aber zum Glück war der Sprengstofftest negativ! Meine Güte, an diesem Morgen nahmen wir aber auch alles mit!!

Kaffee!! Anschließend brauchten wir dringend einen Kaffee! Nicht, dass wir noch im Sitzen einschliefen…

Das Boarding verspätete sich etwas und mit einer sich selbst als charmant bezeichnenden Crew hoben wir um kurz vor 10:30 Uhr ab. Nach einer Minute hatten wir die dünne Wolkendecke durchflogen und die Sonne schien. „Über den Wolken…!“ *träller*

Mit lustigen Borddurchsagen verkürzte die charmante Crew die Flugzeit. Und während der Obersteward den Duty-Free-Wagen mit dem ganzen Gedöns wie Parfüm, Cremes, Waschmaschinen, Sommer-, und Winterreifen *gröhl* durch den schmalen Gang schob, hatten wir die Hälfte des Fluges bereits geschafft.

Trotz der leichten Verspätung beim Start landeten wir pünktlich um 11:45 Uhr in Zagreb. Mit dem Taxi (45 €) fuhren wir direkt zur Unterkunft, wo wir bereits um 12:30 Uhr ankamen. Karolina erwartete uns freudestrahlend und netterweise durften wir unser Gepäck dort schon deponieren. Eigentlich wäre der Check-in nämlich erst um 15:00 Uhr gewesen. So machten wir uns auch gleich wieder auf die Socken.

Unser Apartment liegt mitten in der Fußgängerzone „Tkalčićeva“, dem Hauptzentrum für gemütliche Cafés, unzählige Restaurants und ein entspanntes Nachtleben.

Anfang des 20. Jahrhunderts war die Straße das Rotlichtviertel der Stadt und so gut wie jedes Gebäude ein Bordell, das durch eine farbige Laterne gut zu erkennen war. Heute erinnert nur noch eine Skulptur an die damalige sinnliche Zeit.

In der „Cookie Factory“ suchten wir uns ein nettes Plätzchen in der Sonne und aßen richtig leckeren Nutella-Kuchen und köstlichen Carrot Cake! Noch nie außerhalb von Schottland hatte ich einen so guten Karottenkuchen gegessen!

Gemütlich bummelten wir durch die quirligen Straßen und den im Gegensatz dazu ruhigen Opatovina Park und genossen einfach die herrliche Sonne!

Unweigerlich standen wir irgendwann vor der Kathedrale von Zagreb, die sich majestätisch im Herzen der kroatischen Hauptstadt befindet. Ihr beeindruckendes Erscheinungsbild macht sie zu einem faszinierenden Wahrzeichen und einem echten Highlight.

Die Ursprünge der Kathedrale reichen bis ins 11. Jahrhundert zurück. Mehrmals im Lauf ihrer Geschichte wurde sie umgebaut und restauriert. Über die vergangenen Jahrhunderte hinweg hatten zudem einige Erdbeben die Kathedrale beschädigt. Zuletzt brach bei einem starken Beben am 22. März 2020 ein 10,3 Meter großes Teil der südlichen Turmspitze, einschließlich eines vergoldeten Kreuzes, ab.

Unser Blick wanderte zu den zwei 105 Meter hohen, leider komplett eingerüsteten Türmen, welche die Kathedrale zu einem der höchsten Gebäude in Kroatien machen.

Links an der großen Mauer hängt die historische Kirchturmuhr, die präzise um 07:03 Uhr am Tag des bedeutsamen Erdbebens von 1880 stehenblieb. Direkt davor sind sowohl eine verfallene als auch eine restaurierte Kirchturmspitze zu sehen, was den enormen Aufwand für die Restaurierung zeigt.

Leider war alles abgesperrt und wir konnten nur durch den Bauzaun fotografieren. Wirklich schade… Zu gerne hätten wir die Kathedrale auch von innen erkundet.

U.a. befindet sich dort im Chor der prunkvolle Schrein des 1998 seliggesprochenen Zagreber Erzbischofs und Kardinals Alojzije Stepinac, sowie Kronleuchter aus Las Vegas?! Wobei ich nicht weiß inwieweit die Story mit den Kronleuchtern wahr ist!? Angeblich stammen sie aus einem Casino in Las Vegas. Als dieses renoviert wurde, kaufte ein kroatischer Geschäftsmann die Kronleuchter und schenkte sie der Kirche.

Einige Mitglieder der sehr katholischen Bevölkerung waren allerdings dagegen, dass man etwas so Sündiges wie Kronleuchter aus einem Casino in einer Kathedrale aufhängt! Das sei unangemessen, da klebe förmlich der Teufel daran.

Unerwarteterweise war es schließlich ein Priester, der sich für die Kronleuchter einsetzte. Er erklärte, dass Dinge im Gegensatz zu Menschen nicht sündig sein können. Dennoch segnete er sie sicherheitshalber und nun hängen sie seit gut 20 Jahren in der Kathedrale.

Unterhalb der Kathedrale befindet sich das Café „Amélie“. Ein warmer Gin Toddy und ein heißer Tee taten gut. Das kalte Bier vom Hasen war dann eher gegen den Durst.

Unser nächstes Ziel war der kleine Weihnachtsmarkt auf dem Ban-Jelačić-Platz, der im Herzen der Innenstadt liegt.

An der Jameson-Bude bestellten wir einen Whisky und einen Cocktail „Jameson Pistazie“. Nur leider funktionierten sämtliche Karten von uns dort nicht, weder Kredit- noch EC-Karte. Bargeld nahmen sie nicht an und so sah ich den Cocktail gedanklich schon wieder hinter dem Tresen verschwinden, als der Chef vom Stand uns auf die Drinks einlud! Wow, wie unfassbar nett!! Und dann war der Cocktail auch noch richtig gut!!

Das kleine Restaurant „La Štruk“ hatten wir, nach einigem Hin und Her und Entscheidungsschwierigkeiten, für unser Abendessen ausgesucht. Es war brechend voll und wir bekamen den letzten Tisch direkt am Tresen. Das „La Štruk“ ist bekannt für sein Štrukli, eine traditionelle kroatische Spezialität. Die kann salzig oder süß zubereitet, gekocht oder gebacken werden. Wir entschieden uns einmal für Kuhani Štrukli, die gekochte Variante mit Käse und angebratenem Paniermehl und einmal für die gebackene Version mit Trüffelpaste. Die ist dann wie ein Quarkstrudel.

Da die Portionen jetzt nicht so riesig waren, bestellte Hase noch eine zweite Runde – gebackener Štrukli mit sweet Cheese.

Als Nachtisch mussten wir dann auch noch ein süßes Štrukli mit Apfel und Zimt testen. Das wurde mit süffigem Rotwein und kroatischer Pipi-Brause runtergespült.

Insgesamt hat alles lecker geschmeckt, aber auch nicht so gut, dass wir Štrukli-Liebhaber werden.

Zurück im Apartment verstauten wir schnell die kurz zuvor gekauften Getränke und wärmten uns dann unter der heißen Dusche auf. Das tat so gut!

Gegen 22:30 Uhr schliefen wir beide hundemüde ein, obwohl es draußen doch recht laut war. Tja, es war Freitagabend und wir wohnten mitten in einer belebten Fußgängerzone. Was will man erwarten?! Zum Glück war es so kalt draußen, dass wir alle Fenster guten Gewissens geschlossen hielten.

Schritte: 13.429
Wetter: 6°C, Sonne
Unterkunft: Apartment The 29 (640 € für eine Woche)


02.12.

11 Stunden!! Ich weiß nicht, wann wir das letzte Mal 11 Stunden im Bett lagen?! Es tat so gut Zeit zu haben und nicht von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit zu hetzen. Zudem war auch der angekündigte Regen da…

Als wir uns dann aus dem Apartment wagten, war es bereits 12:30 Uhr. Und was machten wir nun bei diesem Schietwetter? Mmmh…?  Zagreb ist ja bekannt für seine vielen und teilweise skurrilen Museen. Eigentlich sind wir ja überhaupt keine Museumsgänger, aber für diesen Tag waren sie der perfekte Ort. Also auf zum Museum der 80er! Dort angekommen zogen wir lange Gesichter… Wegen Stromausfall geschlossen!

Zum Glück hörte der Regen im selben Moment auf. So bummelten wir etwas durch die Geschäfte und wurden direkt im zweiten Laden mit einer Kostprobe Teranino begrüßt! Hach, ich liebe Kroatien! *lach* Der süffige Rotweinlikör hatte uns im Urlaub letztes Jahr fast täglich begleitet. Wir lieben das Zeug!

Es war schön, sich einfach treiben zu lassen und hier und da etwas Warmes zu trinken. Das nass-kalte Wetter ließ mich leicht zittern. Meinem Hasen war natürlich warm!

Da unsere Trüffelvorräte zuhause aufgebraucht waren, besorgten wir in den vielen kleinen Geschäften Nachschub. Käse von der Insel Pag, Schinken aus Dalmatien und Kürbiskernöl aus dem Norden des Landes mussten auch noch mit! Hase, denk dran, wir sind mit dem Flieger hier!! Jaaa! Auch ich musste mich zügeln!

Da unser Apartment super zentral lag brachten wir unsere Einkäufe erst mal weg, bevor wir uns zur Konditorei „Ferdinand knedle“ aufmachten. Die Straßen waren mittlerweile rappelvoll! Unglaublich, wo kamen nur die ganzen Menschen her?? Etliche Reisegruppen wuselten umher und die Tourguides hatten ihre liebe Mühe die Truppe mit ihren winkenden Schirmen beieinander zu halten! Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich auf mindestens ein Kreuzfahrtschiff tippen! *lach*

In der kleinen Konditorei fanden wir zum Glück noch ein Plätzchen und ließen uns sechs verschiedene Knödel schmecken. Die traditionellen Pflaumenknödel stammen aus der österreichisch-ungarischen Monarchie und sind im Norden Kroatiens sehr beliebt.

Die mit Pflaumen gefüllten und mit Zimt bestreuten gekochten Kartoffelteigknödel schmeckten uns ganz gut. Aber die Varianten mit Pistazie, belgischer Schokolade, Blaubeeren, Vanillecreme (Madagaskar) und Kirsche waren noch viel besser!!

Von unseren Favoriten Pistazie, Madagaskar und Blaubeere hätten wir am liebsten noch eine Kiste mitgenommen! Aber nein, es gab noch so viele Leckereien, die wir in Zagreb probieren wollten.

Über den Weihnachtsmarkt auf dem Ban-Jelačić-Platz gingen wir die mittlerweile weihnachtlich beleuchteten Straßen entlang.

Das „Museum of Hangovers“ ist ein weiteres skurriles Museum in der Stadt. Dort werden unterschiedliche Gegenstände gezeigt, die alle mit lustigen Sauftouren in Verbindung stehen. Die dementsprechende Geschichte steht auf Kroatisch und Englisch daneben.

Was hatten wir für einen Spaß dort. Besonders lustig waren die Brillen, die simulieren, dass man betrunken ist.

Es wurde sich aber auch kritisch mit dem Thema Alkohol auseinandergesetzt und auf die schlechten Dinge aufmerksam gemacht, die zu viel Alkohol verursachen kann.

Zum Abschluss gab es dann noch einen Raki aufs Haus. Uns hat es dort gefallen und so konnten wir gute 70 Minuten trocken verbringen. Denn draußen schüttete es wie aus Eimern.

Anschließend wollten wir eigentlich nur über den Weihnachtsmarkt zum Irish Pub laufen und tranken am ersten Stand („ođe, ođe“) noch „schnell“ einen Glühwein und einen Pošip. Bei einem netten Plausch mit dem Standbesitzer schenkte dieser uns eine Kostprobe von seinen leckeren Fritters! Das waren frittierte kleine Bällchen mit Olive oder Fisch.

Bei unserer dritten Getränkebestellung gab es einen Raki aufs Haus und wir waren mit Romano voll ins Gespräch vertieft. Er erzählte von seinem Onkel, dem kleinen Weingut auf der Insel Koločep und den verschiedenen Rakisorten. Die Kroaten sind aber auch ein wirklich gastfreundliches Volk. Gut, wir sind ja auch extrem nett! *smile*

Nach so viel flüssiger Nahrung brauchten wir noch etwas Deftiges. Und so probierten wir an einem Stand ein weiteres traditionelles Gericht aus der Balkanregion, die Krautrouladen „Sarma“. Lecker, wie unsere deutsche Kohlroulade.

Auf einen Absacker spazierten wir in den „Harat’s Pub“. Guinness und Mulled Wine schmeckten, nur das dort geraucht werden durfte… Nicht meins!

Nachtrag: In Kroatien können kleine Kneipen und Cafés unter bestimmten Voraussetzungen vom Staat eine Sondergenehmigung für Raucher bekommen. Diese sind dann meistens mit einem grünen Zigaretten-Aufkleber an der Tür gekennzeichnet. Also Augen auf bei der Lokalwahl!

Als wir dann zu unserer Unterkunft zurückspazierten, war aus dem Regen leichter Schnee geworden. Leider war es zu „warm“, sodass er nicht liegenblieb. Zagreb im Schnee wäre bestimmt auch schön gewesen?!

Schritte: 12.528
Wetter: 3°C, bedeckt mit einzelnen Schauern


03.12.

Mit einem Uberwagen machten wir uns gegen 11:00 Uhr auf zum Mirogoj-Friedhof, wo erfreulicherweise etwas Schnee liegen geblieben war.
Der Friedhof wurde im Jahr 1876 eröffnet und vom Architekten Herman Bollé entworfen. Die Idee war es, einen Ort zu schaffen, der sowohl als Friedhof als auch als Park dient. Um es vorwegzunehmen, das ist ihm gelungen!

Direkt fielen uns die beeindruckenden Mauern und Arkaden aus weißem Marmor auf. Leider waren diese sehr marode und stark renovierungsbedürftig. Deshalb waren sie auch komplett abgesperrt. Ob das von dem Erdbeben 2020 war?

Ein besonderes Merkmal des Mirogoj-Friedhofs ist die religiöse Vielfalt. Hier sind Gräber verschiedener Konfessionen und Religionen zu finden, darunter katholische, orthodoxe, jüdische und muslimische Gräber. Wenn es doch nur immer so einfach wäre…

Dort befinden sich auch die Gräber vieler bekannter Persönlichkeiten, darunter Schriftsteller, Künstler, Politiker und Wissenschaftler. Wir kannten niemanden…

Es war richtig schön dort umher zu spazieren. Die Ruhe, die Sonne und der Schnee zauberten eine wunderbare Atmosphäre.

Für den Rückweg benutzen wir unsere Füße und spazierten zurück in die Innenstadt.

Auf dem Ban-Jelačić-Platz probierten wir „Fritule“. Das ist ein traditionelles kroatisches Gebäck, das aber auch in anderen südosteuropäischen Küchen, besonders während der Weihnachtszeit, zubereitet wird. Diese kleinen Küchlein sind eine Art süßes Frittiergebäck und erinnern ein wenig an Krapfen. Mit der Lino-Lada-Creme waren sie richtig lecker!!!

Was hingegen gar nicht so lecker war, war „Prženice“, eine Art arme Ritter. Die aßen wir ein paar Stände weiter zum ersten und auch bestimmt letzten Mal!

Nach dem gestrigen regnerischen Tag genossen wir das schöne Wetter bei einem Heißgetränk.

Rings um uns herum zieren prächtige Bauten aus dem Klassizismus, der Wiener Secession und der Moderne den Platz. Das älteste Gebäude (Haus Nr. 18) dort stammt aus dem Jahr 1827. Unübersehbar steht in der Mitte des Platzes seit 1866 das imposante Reiterstandbild vom Nationalhelden Joseph Graf Jelačić von Bužim.

Weiter schlenderten wir durch die festlich geschmückten Straßen.

An der Nikola Tesla Statue gab es auch einige nette Verzehrstände. An einem ließen wir uns einen megaleckeren Rum Punsch Ginger und einen Gin Punsch Ginger schmecken. Die taten richtig gut und wärmten schön von innen.

Im Zrinjevac Park war ebenfalls ein kleiner Weihnachtsmarkt aufgebaut. Was uns dort erst so richtig auffiel, es gab überall sehr wenig Buden mit Deko, Schmuck, Kunsthandwerk oder sonstigen Non-Food-Artikeln. Und an den Essensbuden gab es so gut wie immer das Gleiche: Würstchen, Fritule, Hot Dogs, Haxen und Braten. Für uns völlig ausreichend, aber für Vegetarier… Echt schwierig!

Zum Abendessen gingen wir ins „batak“. Cevapcici mit Ajvar plus Kartoffeln und Lachs mit Mangold-Kartoffeln plus Salat schmeckten richtig gut. Leider war es nur sehr kalt in dem Lokal. Da half auch der Tee nicht wirklich! *zitter*

Zum Essen tranken wir zwei Bier, eine Cola, einen Tee, einen Kaffee und einen Espresso und bezahlten lediglich 45 €.

Dick eingepackt gingen wir zur „ođe, ođe“-Bude von gestern und wurden direkt freudig von Romano und Samy begrüßt. Die ersten Rakis (sonst 2,60 €) und Glühwein (sonst 3,30 €) gingen aufs Haus und wir hatten viel Spaß mit den Beiden. Dazu spielte eine kroatische Band von einer Bühne richtig gute Musik. Es war ein sehr schöner und lustiger Abend an unserem Dancing-Tisch und mit unserem Drinking-Tower! *lach*

Schritte: 24.302
Wetter: 2°C, Sonne-Wolken-Mix


04.12.

Trotz der gestrigen späten Stunde waren wir bereits um kurz nach 10:00 Uhr wieder unterwegs und spazierten durch das Steinerne Tor, das auch als „Kamenita Vrata“ bekannt ist. Es ist das berühmteste und einzige erhaltene Stadttor, das vermutlich im Jahr 1266 erbaut wurde. Früher war Zagreb von einer mächtigen Stadtmauer umgeben und hatte insgesamt vier Zugänge.

Berühmt ist dort vor allem das Marienbild in einer Art Kapelle. Nach einem Wohnungsbrand im Stadttor fand die Bewohnerin ein unbeschädigtes Marienbild in der Asche, von dem nur der Holzrahmen verbrannt war. Dieses Wunder verbreitete sich in Zagreb rasend schnell und so ließ man unter dem Bogen des Steintors einen kleinen Andachtsraum errichten. Dieser ist mit frischen Blumen geschmückt und hat sich zu einem Ort der Zuversicht für zahlreiche Menschen entwickelt. Die vielen kleinen Danktafeln sind stille Zeugen dieser langanhaltenden Hoffnung und Dankbarkeit. Es herrschte eine seltsame Atmosphäre dort und es war irgendwie komisch so durch die teilweise betende Menge zu gehen.

Aber auch wir hielten kurz inne und zündeten eine Kerze an.

Die hübsche St.-Markus-Kirche liegt nur einen Katzensprung entfernt und ist mit ihrem berühmten Wappendach ein beliebtes Motiv auf kroatischen Postkarten. Im Mosaik der bunten Dachziegel konnten wir sehr schön rechts das Wappen der Stadt Zagreb und daneben das des Königreichs Kroatien, Slawonien und Dalmatien sehen.

Die 1890 erbaute Standseilbahn „Uspinjača“ ist ein absolutes Muss! Sie verbindet die Unterstadt mit der Oberstadt und eine Fahrt mit ihr dauert sagenhafte 55 Sekunden. *lach*

Mit ihren 66 Metern Länge und einem Höhenunterschied von gut 30 Metern ist sie eine der kürzesten und steilsten öffentlichen Standseilbahnen der Welt und für meinen lauffaulen Ehemann das Highlight des Tages!

Für unsere Fahrt runter mussten wir nichts bezahlen, für die beschwerliche Tour berghoch waren dann 0,66 € pP fällig.

Der markante Lotrščak-Turm wurde im 13. Jahrhundert als Teil der Stadtbefestigungsmauer von Zagreb erbaut. Er diente ursprünglich zur Verteidigung des südlichen Stadttors. Seit 1877 wird täglich um Punkt 12:00Uhr eine Kanone vom Turm abgefeuert.  

Auch wenn ich wusste, was passiert, zuckte ich beim lauten Knall unweigerlich zusammen!!

Wer übrigens nicht ohne die sogenannte Grič-Kanone sein kann, sollte mal einen Blick auf Facebook werfen. Das Geschoss hat dort nämlich sogar eine eigene Seite, die über 20.000 Fans zählt! Wow!
Und für alle Knall-Liebhaber, die gerade nicht vor Ort sein können, gibt es täglich um 12:00 Uhr ein lautes „BUM“!! Kanonenschuss 2.0! *lach*

Auf der malerischen Strossmayer-Promenade in der Oberstadt gab es früher auch einen kleinen Weihnachtsmarkt. Nun war leider alles eine einzige Baustelle. Schade, mit den alten Kastanienbäumen und den zahlreichen Parkbänken wäre der Ort mit ein paar hübsch beleuchteten Buden bestimmt stimmungsvoll gewesen. So war die frühere Flaniermeile allerdings recht unattraktiv… Aber das wird bestimmt wieder!

Obwohl die meisten Straßen der Stadt heute elektrisch beleuchtet werden, gibt es in der Oberstadt noch über 200 restaurierte Gaslampen, die in Betrieb sind. Sie werden jeden Abend von zwei Gaslampenwächtern der Stadt manuell entzündet und erinnern so an eine vergangene Zeit.
Am frühen Morgen geht das ganze Spiel dann rückwärts und die zwei Herren machen die Lichter wieder aus. Es geht doch nichts über eine abwechslungsreiche Arbeit…!

Nach einem kurzen Zwischenstopp in unserer Unterkunft schlenderten wir durch die deutlich leereren Straßen. Unglaublich, wie groß der Unterschied zum Wochenende war!

Da es an den beiden letzten Tagen im Café „Amélie“ auch supervoll gewesen war, freuten wir uns natürlich, dass ein Tischchen für uns frei war. Gemeinsam probierten wir uns fast durch das gesamte Kuchensortiment! Zuckerschock ließ grüßen! *kicher*

Unsere Favoriten waren Pumpkin und Cheesecake. Wobei die Kuchen bei der „Cookie Factory“ etwas besser waren. Im Durchschnitt kostete ein Stückchen 4 €.

Dick eingepackt und trotzdem leicht frierend spazierten wir weiter. Boah, das war aber auch arschkalt an diesem Tag! Das Thermometer zeigte -2°C an, aber die leicht nebelige Luft krabbelte durch alle Klamottenschichten und es fühlte sich viel kälter an!

Eine unscheinbare Einkaufspassage, die die belebte Ilica-Straße mit einem kleinen Marktplatz verbindet, birgt eines der hübschesten Gebäude Zagrebs: das Oktogon. Im Zentrum befindet sich ein Atrium mit einem aufwendig verzierten, achteckigen Glasdach.

Nachdem wir uns im Apartment etwas aufgewärmt hatten und es dunkel genug war, spazierten wir zum romantischen Weihnachtsmarkt im Zrinjevac Park. Durch die vielen geschmückten Bäume und die deutlich ruhigere Musik herrschte dort eine viel angenehmere Atmosphäre als auf dem belebten Ban-Jelačić-Platz.

Die roten Herzen aus Lebkuchen, sogenannte „Licitari“, sind tief in der kroatischen Tradition verwurzelt und haben eine lange Geschichte. Sie werden oft als Geschenke zu festlichen Anlässen wie Hochzeiten, Verlobungen und anderen Feierlichkeiten verwendet. Auch wenn es viele verschiedene Formen gibt, wie z.B. Pferd, Pilz, Vogel oder Kranz, das Herz ist die häufigste und beliebteste Form. Es gilt als Symbol der Liebe und Zuneigung.

Manchmal haben die bunten Herzen in der Mitte einen kleinen Spiegel. So sieht man, wer im Herz des Schenkers wohnt! Hach, wie romantisch! 

Obwohl die Lebkuchen aus einem essbaren Teig hergestellt werden, der nach dem Trocknen hart wird, dienen sie hauptsächlich als dekorative Elemente und Geschenkartikel. Oder als perfekte knallrote Mitbringsel!

Im Josipa Jurja Strossmayera Park gab es einen kleinen Food-Weihnachtsmarkt. Im Carré stand eine Bude neben der anderen, dazu lief Discomusik aus überdimensional großen Boxen.

Bei der vorwiegend fleischlastigen Auswahl konnte mein Hase sich kaum entscheiden und ich musste ihm helfen. Ein Brioche-Brötchen mit Frischkäse und Cevapcici, gebacken in einer Art Sandwichmaker, sollte es dann sein! Während wir auf unsere Bestellung warteten, tippte eine junge Frau Tom auf die Schulter und fragte, ob der Wohnungsschlüssel, den sie gerade aufgehoben hatte, unserer sei? Häh? Wie? Oh, ja!!! Der musste meinem Hasen aus der Tasche gefallen sein! Tausend Dank! Den hätten wir sonst niemals wiedergefunden. Puh, Glück gehabt!

Im Ledeni Park wird jedes Jahr ein großer Eislaufpark angelegt. Die Bäume, die kleinen weißen Stände und der Kunstpavillon waren wundervoll beleuchtet.

Ich selber kann ja kein Schlittschuhlaufen. Wenn es früher auf Kindergeburtstagen in die gehasste Eislaufhalle ging, hatte ich danach immer Muskelkater in den Armen. Warum? Na, ich habe mich die ganze Zeit nur an der Bande entlang gezogen! *lach* Aber das Zugucken machte uns viel Freude. Die glücklichen Kinderaugen und das Lächeln der Erwachsenen, dazu die Musik und das Funkeln der unzähligen kleinen Lichter… Einfach schön!

Durchgefroren kamen wir schon um 20:30 Uhr wieder in unserer Unterkunft an. Eine warme Dusche und dazu ein heißer Tee, was war das herrlich! Auf dem Sofa schauten wir uns gemütlich einen Weihnachtsfilm an und ließen den schönen Tag ausklingen.

Schritte: 18.176
Wetter: -2°C, Sonne-Wolken-Mix mit etwas Nebel morgens


05.12.

Ein Besuch auf dem Dolac-Markt mit seinen vielen roten Schirmen durfte natürlich nicht fehlen. Wir lieben Wochenmärkte und hatten bei unserem Road-Trip 2022 viele davon besucht und allerhand Leckereien eingekauft. Wovon wir heute (12/2023) übrigens immer noch zehren.

Seit den 1930er Jahren findet dort jeden Tag ein buntes Treiben statt. Es war so toll zwischen den unterschiedlichen Ständen umherzugehen, die herrlichen Aromen wahrzunehmen, das Feilschen und Handeln zu beobachten und hier und da eine Kostprobe zu essen. *mmmh*

Fast alle Marktfrauen, die „Kumice“, kommen aus den umliegenden Dörfern in die Stadt und bringen das mit, was sie in ihren eigenen Gärten und auf ihren Feldern angepflanzt haben. Die roten Sonnen-/Regenschirme und die traditionellen alten Waagen können übrigens unterhalb des Platzes ausgeliehen werden.

Der lebhafte Markt, der auch „Der Bauch von Zagreb“ genannt wird, ist in zwei Abschnitte unterteilt. Der obere Teil, auch als Bauernmarkt bekannt, konzentriert sich auf frisches Obst, Gemüse und regionale Produkte. Der untere Teil besteht aus einer fensterlosen Markthalle, in der Fleisch, Fisch, Backwaren und andere Delikatessen angeboten werden. Selbstverständlich steckten wir auch dort unsere Nasen rein!

Für einen kroatischen Abend mit Freunden daheim nahmen wir leckeren Schinken und Salami aus Istrien mit. Außerdem noch zwei Kilo getrocknete Feigen. Wir lieben die kleinen Dinger! Da wir aber mit dem Flugzeug dort waren und später auch noch Käse kaufen wollten, war es das dann erst mal mit Einkaufen. Unseren Geldbeutel freute es…

An einer unscheinbaren Ecke entdeckten wir wenig später einen kleinen Imbiss aus dem Jahr 1967, in dem es unschlagbar gutes, wenn auch sehr gehaltvolles Burek gab. Frisch und heiß aus dem Ofen ließen wir uns je ein Stück mit Käse und Fleisch schmecken. Köstlich!! Müsst ihr unbedingt probieren, wenn ihr in der Stadt seid.

Ein heißer Kaffee in einem Café direkt neben unserem Apartment rundete den tollen Schlemmervormittag hervorragend ab.

Aufgewärmt und mit einem Schirm bewaffnet marschierten wir später los zum „Technikmuseum Nikola Tesla“.

Das Museum wurde im Jahr 1954 gegründet und ist das größte technische Museum in Kroatien. Es trägt den Namen des genialen Erfinders Nikola Tesla, der für seine bahnbrechenden Beiträge zur Elektrotechnik und Energieübertragung bekannt ist. Ob Nikola Tesla nun Kroate oder Serbe war, darüber streiten sich bis heute beide Länder. Jedes will den Wissenschaftler für sich beanspruchen.

Uns hat das Museum gut gefallen. Die Technikausstellung war zwar nicht ganz so spannend, für Technikfreaks allerdings bestimmt. Aber die Führung in eine nachgebaute Mine und besonders die Vorführungen der Nikola-Tesla-Erfindungen waren echt beeindruckend. Nikola Tesla war zweifellos ein visionärer Denker, dessen Ideen und Entdeckungen die moderne Welt der Elektrizität und Energie nachhaltig beeinflusst haben.

Bereits um kurz vor 17:00 Uhr kamen wir am Restaurant „Uspinjača“ an. Das war unser Glück, denn dort kam um 19:00 Uhr eine große Gesellschaft und wir konnten so noch „schnell“ einen Tisch bis 18:30 Uhr bekommen.

Als Vorspeise teilten wir uns ein schwarzes Tintenfisch-Risotto (15,50 €) und als Hauptgang bestellten wir beide die Tintenfische mit Mangold-Kartoffeln (je 19,90 €). Dazu frisches Brot mit Olivenöl und köstlichem Rot- (5 €) und Weißwein (3 €)… Mmmmmh, alles so richtig lecker!

Den Rest des Abends verbrachten wir wieder auf dem Sofa und guckten Teil 2 von unserem Weihnachtsfilm.

Schritte: 14.407
Wetter: 3°C, Regen


06.12.

An diesem Morgen wurden wir doch tatsächlich vom „Nikolaus“ überrascht. Unsere liebe Vermieterin Karolina hatte uns eine Flasche Wein und Schokolade vor die Tür gestellt! Was für eine wunderschöne Überraschung!

Als erstes stand an diesem Tag der Grič-Tunnel auf meinem Plan. Dieser Tunnel war ursprünglich dazu gedacht, der Bevölkerung im zweiten Weltkrieg im Falle eines Bombenangriffs Schutz zu bieten. Er hat mehrere Aus- und Eingänge und ist rund 350 Meter lang. In seiner Mitte gibt es eine kleine Halle, die heutzutage für verschiedene Veranstaltungen oder Ausstellungen genutzt wird.

Zur Weihnachtszeit 2023 stand der Grič-Tunnel unter dem Thema „Polarer Traum“. In der Halle erwartete uns eine Installation, die eine Eishöhle nachahmen sollte, über der ungewöhnliche Wolken und die Aurora Borealis hingen.

Die Hintergrundmusik rundete die tolle Atmosphäre ab und die von Scheinwerfern in verschiedenen Farben beleuchteten „Wolken“ bildeten eine fast mystische Kulisse! Ich hätte dort noch Stunden verbringen können, es gab nur leider keine Sitzgelegenheit…

Nach so viel Polarlandschaft brauchten wir etwas Wärme und kehrten ins Tapas-Lokal „Mio Corazon“ ein. Das kleine Restaurant ist hoffnungslos überladen, man weiß gar nicht, wo man zuerst hingucken soll. Was manchen Leuten bestimmt zu viel ist, fanden wir mega! Der Besitzer hatte anscheinend alles an Deko in den Laden geräumt, was ihm gefiel. Nur hatte er vergessen auch mal etwas wieder rauszuräumen. *lach*

Umgeben von allerhand Zeug aßen wir verdammt gute Tapas-Schnittchen und tranken einen Kaffee.

Wieder aufgewärmt streiften wir ohne großes Ziel durch die Straßen und ließen uns einfach treiben. Bei Gligora kauften wir etwas Käse von der Insel Pag für daheim und waren tierisch erschrocken, wie teuer der war! 74 Euro kostete das Kilo „Paški Sir“! Unglaublich! Zum Glück waren die anderen Sorten günstiger.

In der Konditorei „Vincek slastičarnica“ testeten wir ein Stück „Zagrebačka kremšnita“. Das ist eine Spezialität aus Zagreb, die eigentlich bloß eine Cremeschnitte ist. Der Boden besteht aus Blätterteig, der mit Vanillepuddingcreme, einer Schicht Schlagsahne und einer oberen Schicht Schokoladenglasur gekrönt wird. Yummy! Der Cheescake war ebenfalls super, klare Kuchenempfehlung von uns!

Da wir in der Konditorei nur an einem Stehtisch einen Platz bekamen und so dort nicht „gemütlich“ einen Kaffee trinken konnten, holten wir das Café „Orient Express“ nach. Dort schnupperten wir ein wenig von der glamourösen Luft des Fernzuges. Wir fühlten uns in die damalige Zeit versetzt und eigentlich fehlte nur das Rumpeln der Räder auf den Schienen und die Illusion wäre perfekt gewesen.

Anschließend ging es in das Schokoladenmuseum, ins Paradies der Kakaobohne. Zusammen mit unserem Eintrittsticket (9 €) bekamen wir eine kleine Schachtel mit verschieden Schokoladenproben und einem Holzlöffel.

Das Museum ist in sieben historische Epochen / Räume unterteilt. Es beginnt mit den ersten Kakaobohnen, setzt sich fort mit der Entwicklung der süßen Nascherei und führt zur klassischen Schokolade, wie wir sie heute kennen. In jedem Raum sollten wir eine der Proben verkosten. Da wir so verfressen sind und lieber essen statt zu lesen, sahen wir auch nicht den Hinweis, die Kakaobohne vor dem Verzehr doch bitte von ihrer Schale zu befreien! Ups… *hihi*

Im mittleren Raum kam der Holzlöffel dann zum Einsatz und wir konnten unbegrenzt geschmolzene Milch-, weiße und dunkle Schokolade probieren. *mmmmh*

Ein absolut schönes und leckeres Museum!

Zeit für den Weihnachtsmarkt war natürlich auch noch und zwar mit allem, was dazugehört – heiße Getränke, leckeres Essen, Weihnachtsmusik und stimmungsvolle Lichter. Es war ein wundervoller Abend!

Zurück im Apartment gab es natürlich wieder eine heiße Dusche, eine Wärmflasche, Tee und einen Film im Fernsehen. Der war leider voll traurig… *heul*

Schritte: 14.116
Wetter: 4°C, bedeckt


07.12.

An unserem letzten Tag in der Stadt besuchten wir noch einmal den Dolac-Markt. Es war ein sonniger Morgen und deutlich mehr Leute waren unterwegs und es gab auch mehr Verkaufsstände als noch vor zwei Tagen.

Mit drei Tüten voll mit Käse und Feigen ließen wir uns nach dem Einkauf vor dem Irish Pub nieder. Bei einem Kaffee beobachteten wir die vorbeigehenden Menschen und genossen die wärmende Sonne.

Nachdem wir unsere Einkäufe in der Unterkunft verstaut hatten (meine Güte, war der Kühlschrank voll!), gingen wir zu „HERITAGE – Croatian Street Food“. Es war Zeit fürs Mittagessen. In dem kleinen Restaurant gibt es lediglich fünf Sitzplätze innen, aber auch noch drei Stehtische draußen. Zum Glück wurde drinnen etwas frei, als wir gerade eintraten!

Der supernette, total gechillte Besitzer servierte uns typische kroatische Spezialitäten, erklärte alles und zeigte auf einer Karte woher die Leckereien waren.

Die leicht angegrillten Sandwiches mit Trüffelpesto, Käse, Rucola und Tomaten (3,90 €) waren köstlich, Toms Sardellen-Sandwich (3,90 €) ebenso und die kalten Platten mit Käse und Wurst / Schinken (je 7,00 €) schmeckten auch richtig gut. Dazu gab es eiskalten Weißwein (3,50 €). Mmmmh, alles war so lecker!

Am liebsten hätten wir uns durch die gesamte Speisekarte gefuttert… Aber nach zwei Stunden machten wir Platz für weitere Gäste. Lasst euch das kleine Lokal nicht entgehen, wenn ihr in Zagreb seid!

Gemütlich schlenderten wir durch den Zrinjevac Park Richtung Hotel „Esplanade“. Das Luxushotel wurde im Jahr 1925 eröffnet. Zu den zahlreichen prominenten Gästen zählten u. a. Charles Lindbergh, Elisabeth Taylor, Louis Armstrong, Tina Turner, Backstreet Boys, Guns’n’Roses, Franz Beckenbauer, Robbie Williams, Präsidenten, Könige und Königinnen, Prinzen und Prinzessinnen, Tom & Tanja Schotte… und viele mehr.

Ach nee, verdammt! Wir waren ja woanders untergebracht! Nächstes Mal dann! *lach*

Der „Simplon Orient Express“ der von 1919 bis 1962 Paris mit Istanbul verband und über Venedig und Belgrad führte, stoppte auch in der kroatischen Hauptstadt. So brachte er natürlich etliche Reisende ins praktischerweise direkt am Hauptbahnhof gelegene Hotel „Esplanade“. Im passenden Café waren wir ja bereits gestern schon.

Auf der Terrasse gab es auch ein paar Essens- und Getränkebuden. Die Atmosphäre mit den Lichterketten, die über allem hingen, war zauberhaft. Nur die Musik war leider viel zu laut.

Nach einem Rum-Punsch, der total scharf war, zogen wir von dannen. Der Reihe nach sagten wir der Eislaufbahn, dem Street-Food-Christmas-Market und dem gemütlichen Weihnachtsmarkt im Zrinjevac Park „Good Bye“!

Auf einen letzten leckeren Rum-Punsch stoppten wir noch mal an den Buden an der Nikola Tesla Statue.

Zurück im Apartment räumte ich schon mal etwas zusammen. Der ganze Käse blieb aber noch bis zum nächsten Tag im Kühlschrank. Bei einem schönen Weihnachtsfilm tranken wir Karolinas Rotwein und futterten ein paar Feigen vom Markt.

Schritte: 17.560
Wetter: 8°C, Sonne


08.12.

Früh um 7:00 Uhr schellte der Handywecker und wir quälten uns aus dem Bett. Relativ zügig hatte ich all unsere Sachen zusammengepackt und die 5,8 Kilo Käse zwischen die Dreckswäsche gestopft.

Um kurz nach 9:00 Uhr verabschiedeten wir uns von Karolina und fuhren mit Uber zum Flughafen (20 €). Da die Schalter erst um 10:30 Uhr öffneten, mussten wir noch eine Weile warten. Egal, wir waren lieber etwas zu früh dort als zu spät. Nur mein Hase war schon wieder hibbelig und rannte wie ein Tiger im Käfig auf und ab…!

Im Duty Free schlugen wir dann noch mal zu und kauften fünf Flaschen Teranino, Trüffelpaste und ein, wirklich nur ein kleines Stück Käse…

Eigentlich sollten wir dann um 12:25 Uhr abfliegen, standen uns am Gate aber die Beine in den Bauch. Nichts passierte und es gab auch keinerlei Infos!
Erst um 13:20 Uhr konnten wir endlich in den Flieger. Los ging es dann aber immer noch nicht. Ein Computer war abgestürzt und so musste erst die Gangway wieder rangefahren werden, die Türen wurden geöffnet und ein Techniker resettete das Ding! *stöhn* Scheiß Warterei… Angeblich war das nebelige Wetter der Grund?!
Bevor wir dann endlich abheben konnten, musste der Flieger auch noch enteist werden… Ja, Sicherheit geht vor. Trotzdem nervig!

Schlussendlich waren wir erst um 15:10 Uhr in der Luft! Da hätten wir eigentlich schon lange in Köln sein sollen…

Als wir dann um 16:36 Uhr endlich in Köln landeten, stand mein Onkel, der uns abholen wollte, im dicken Freitagsstau! Na, das passte doch zu diesem Tag!!! Weitere 70 Minuten der Warterei vergingen…
Eigentlich waren wir um 18:30 Uhr mit Freunden zum Essen verabredet! Das wurde wohl nix!

Dann verfuhr mein Onkel sich auch noch, und wenn es nicht so „traurig“ gewesen wäre, hätte ich mich totgelacht!
Als wir uns dann durch die Staus gequält hatten und zuhause ankamen, war es 19:00 Uhr! Was für ein Ritt!

Schnell zogen wir uns um, packten den Käse und die Wurst in den Kühlschrank und düsten wieder los. Mit einer Stunde Verspätung kamen wir am Lokal an und verbrachten trotz aller Hetzerei einen wunderschönen und gemütlichen Abend mit unseren Freunden!


Fazit

Die Zeit in der kroatischen Hauptstadt hat uns sehr gut gefallen. Die Kombination aus Sightseeing und den zauberhaften Weihnachtsmärkten war perfekt. Dass die Stadt drei Jahre hintereinander als Weihnachtsdestination gewonnen hat, wundert uns nicht. Die Innenstadt ist gespickt mit mehreren Märkten, von denen jeder seinen eigenen, einzigartigen Charakter hat. Obwohl sich das Angebot an Essen und Trinken zwischen den Märkten nur wenig unterscheidet, verleiht die unterschiedliche Mischung aus bezaubernder Atmosphäre, kreativer Dekoration und festlicher Beleuchtung jedem Markt einen einzigartigen Charme. Lediglich der auf dem Ban-Jelačić-Platz war uns zu laut und rummelig.

Eine Woche war allerdings etwas lang. Für uns zum Entspannen super, aber drei komplette Tage reichen auf jeden Fall aus, um alle wichtigen Attraktionen in Ruhe anzusehen.

Kulinarisch kamen wir mit der Vielzahl an Cafés, Restaurants und Buden voll auf unsere Kosten. Die kroatische Küche ist eine vielseitige Mischung aus mediterranen, slawischen und orientalischen Einflüssen, die sie zu einer kulinarischen Entdeckungsreise macht.

Falls ihr noch unentschlossen seid, wohin eure nächste Städtereise / Weihnachtsmarkttour gehen soll, schaut euch unbedingt Zagreb an!!