05.03.
Bereits um 06:30 Uhr klingelte der Wecker. Was hatten wir schlecht geschlafen… Der kräftige Wind (Böen bis 90 km/h) hatte die ganze Nacht ums Haus geweht und genau das bereitete uns für die Fährfahrt auch etwas Kopfzerbrechen. Seefest waren wir beide nämlich nicht!
Nachdem wir alles gepackt hatten, planten wir eigentlich, beim Metzger noch etwas leckeren Fruit Pudding zu kaufen. Leider waren die Auslagen jedoch noch leer und erst gegen 11:00 Uhr sollte die neue Ware eintreffen.
Na ja, ein paar Scheiben Fruit Pudding hatte ich ja noch und in Fort William wird es wohl auch einen Metzger geben, oder? Aber ob der dort auch so leckere Sachen hatte? Mir blieb wohl nichts anderes übrig, als es auszuprobieren.
Mit etwas Verspätung tauchte die Fähre dann aus dem Dunst im Hafen von Port Ellen auf. Bevor wir drauffuhren, nahmen wir aber lieber noch zwei leichte Reisetabletten…
Um kurz nach 10:00 Uhr legte die „Finnlaggan“ ab und wir hatten uns einen Platz in den blauen Sesseln direkt am Heckfenster gesichert. Die gut drei Meter hohen Wellen sahen dann aber tatsächlich schlimmer aus, als sie sich auf dem Schiff anfühlten. Vielleicht waren es aber auch nur die Tabletten oder die Tatsache, dass wir unsere Plätze nicht verlassen hatten. Letzteres war ja meine Theorie! *Schultern-zuck*
Auf jeden Fall waren wir froh, die zwei Stunden ohne Übelkeit verbringen zu können und erfreuten uns an ein paar Delphinen, die immer wieder aus den hohen Wellen auftauchten.
Als wir um 12:30 Uhr in Kennacraig als letztes Fahrzeug von der Fähre fuhren, empfing uns ein schöner Regenbogen. Auch wenn wir Islay verlassen hatten und etwas traurig waren, freuten wir uns auf die noch folgenden 2 ½ Wochen in Schottland.
Durch den Nieselregen fuhren wir Richtung Norden. In dem Dorf Kilmartin hielten wir kurz am Friedhof und bestaunten die uralten, wunderschönen Grabplatten. Diese stehen chronologisch aufgereiht von rechts nach links, beginnend ab dem 13. Jahrhundert bis 1712.
Leider konnten wir die Kirche nicht betreten, da alle Türen verschlossen waren. Sie machte von außen auch einen etwas heruntergekommenen Eindruck.
Gegen 14:30 Uhr kamen wir in Oban an. Für unseren Freund Florian kauften wir in der dortigen Destille eine Flasche Whisky und schlenderten ansonsten nur einmal am Hafen entlang. Die grüne Fischbude und auch „Roxy’s Coffee & Tea House“ waren leider geschlossen. Bei „Fat Face“ fand ich auch nichts Schönes zum Anziehen, lediglich der Metzger machte uns glücklich – mit Fruit Pudding (ich glaube sogar, derselbe wie auf Islay. Nachtrag: Leider nein…!) und Steaks verließen wir den Laden!
Mit einem leckeren Kaffee von Costa starteten wir zur letzten Etappe.
Um 16:30 Uhr kamen wir an unserem kleinen Cottage in der Nähe von Fort William an und wurden direkt herzlich von Edith begrüßt. Sie zeigte uns alles und wir waren sofort begeistert von der Hütte, der unglaublich schönen Umgebung und der herrlichen Ruhe.
Nachdem wir das Auto ausgeladen hatten, setzten wir uns erstmal auf die Terrasse und tranken etwas.
Nach dem Abendessen setzte ich gedanklich eine kleine Bratpfanne auf unsere Einkaufsliste. Die in der Unterkunft war ziemlich zerkratzt und hätte beinahe meinen geliebten Fruit Pudding von Islay verbrannt! *schock*
Satt starteten wir einen Videoanruf und quatschten eine Weile mit Boris und Petra. Ohne die beiden geht Schottland halt einfach nicht! *lach*
Anschließend wurde der Whirlpool getestet. Mit einer Temperatur von 40°C war der ganz schön „heiß“! Puh, da fingen wir ja sogar schon fast an zu schwitzen!
Kilometer: 172
Wetter: 11°C, bedeckt und immer wieder leichter Regen
Unterkunft: Frances’ Sketch Pad (266 £; 312 € die Nacht)