03.03.
Bevor es zur Bunnahabhain Destille ging, spazierte ich eine Runde durch Bowmore. Direkt vor unserer Tür wurde ich von einer süßen grauen Katze begrüßt, die erst einmal ausgiebig kuscheln wollte.
Für 11:30 Uhr hatte ich zweimal das Warehouse-Tasting gebucht. Keine Ahnung, was mich dazu bewogen hatte mitzugehen?! Allein der Gedanke an das kalte Warehouse ließ mich zittern… Na, zum Glück war der Akku meiner beheizbaren Weste voll aufgeladen und ich hatte auch extra dicke Socken angezogen.
Eine dreiviertel Stunde zu früh kamen wir an der wunderschön am Wasser gelegenen Destille an und wurden direkt herzlich von Mark begrüßt. Da wir die einzigen Teilnehmer waren, konnten wir mit dem Tasting beginnen, wann immer wir wollten. „Zeit ist nicht wichtig!“, meinte er.
Zuerst sahen wir uns jedoch noch im Shop um und reservierten gedanklich schon mal ein paar Sachen für einen späteren Einkauf. *kicher*
Das Tasting war wirklich toll, mit interessanten Geschichten zur Destille und lustigen privaten Anekdoten von Mark! Das Lebenswasser gab es direkt vom Fass ins Glas und auch Tom durfte mit dem Valinch eine Probe entnehmen. Da ich ja nicht so gerne Whisky trinke, gab es für mich (also eher später für Tom) kleine Flaschen, in die ich meine Drams abfüllen konnte.
Als wir Mark von unserer Silberhochzeit letztes Jahr erzählten, lud er uns spontan auf einen 25-jährigen Bunnahabhain im Besucherzentrum ein. Wow, vielen Dank!!
Den genossen wir dann auf der Terrasse mit dem unschlagbaren Blick rüber zur Insel Jura. Und tatsächlich fand ich den Whisky auch sehr lecker. Trotzdem füllte ich das meiste davon in eine kleine Flasche ab. Schließlich musste ich uns ja noch nach Port Ellen fahren.
Nach weiteren kostenlosen Proben kauften wir noch zwei Flaschen Whisky und ein bisschen Schnickschnack wie Handcreme, eine Kerze und zwei Pipetten.
Mal wieder völlig verzaubert von der einzigartigen Islay-Atmosphäre und ihren unglaublich herzlichen Bewohnern, brachte ich uns in rasenden 45 Minuten zum „SeaSalt Bistro“ in Port Ellen. Der Hunger und die baldige Bistroschließung trieben mich voran.
Zum Glück kamen wir noch rechtzeitig an und konnten eine leckere Pilz-Knoblauch-Suppe und zwei grandiose Pizzen (Black Pudding & Haggis und Black Pudding & Goats Cheese) genießen.
Der Kellner war total erstaunt, als er später meinen leeren Teller sah. Noch nie hatte er eine so schlanke Frau gesehen, die die ganze Pizza aufgegessen hat! *lach* Dass ich das bereits letztes Jahr zum Festival geschafft hatte, verriet ich ihm nicht und grinsend verließen wir das Bistro.
Auf dem Weg nach Laphroaig hielten wir an der Baustelle der Portintruan Destille an. Da war seit letztem Mai doch einiges passiert.
Bei Laphroaig gab es im kleinen Café ein paar Drams und extra für uns frisch gekochten Kaffee. Allzu viele Besucher waren wohl heute noch nicht dort gewesen?
Mit dem letzten Glas setzten wir uns ans Ufer und ließen uns die Sonne ins Gesicht scheinen. Unglaublich, was für ein Glück wir wieder mit dem Wetter hatten!
Die Mitarbeiter waren fleißig damit beschäftigt, den Steg und die Wiese vom Unrat des letzten Sturms zu beseitigen. Der hatte ordentlich gewütet und eine ganze Menge Seetang, Müll und Holz bis weit auf das Destillengelände gespült.
Nach einem kurzen Zwischenstopp im Cottage, wo wir wieder die Einkaufstasche mit Getränken und Gläsern packten, liefen wir zum Strand. (Memo an mich: Wir brauchen dringend Weingläser to go!)
Auf dem Weg zum Strand schreckten wir unzählige Wildgänse auf, die hinter einer Hecke auf der Wiese Rast gemacht hatten. Total irre, wie sie so über uns hinwegflogen!
Am Wasser konnten wir nur noch wenige Minuten die Sonne genießen. An diesem Abend waren wir leider etwas zu spät dran. Egal, schön war es trotzdem!
Zurück im Cottage schauten wir gemeinsam einen Film. Da wir noch satt von der Pizza mittags waren, gab es nichts mehr zu essen.
Kilometer: 82
Wetter: 8°C, Sonne-Wolken-Mix