Schottland 2024 Tag 5

02.03.

Keine Ahnung, was gestern in dem Gin war, aber wir beide hatten in der Nacht wilde Endzeit-Träume. Tom wurde von einem pyroklastischen Strom bedroht und auf mich rollte ein gewaltiger Tsunami zu! Aber mal davon abgesehen, hatten wir in den Betten supergut geschlafen.

In der kleinen Küche kochte ich Kaffee für uns, während Tom frühstückte. Er brauchte eine gescheite Grundlage für das Warehouse-Tasting, das heute in der Bruichladdich Destille anstand.

Bevor es jedoch auf die andere Seite der Bucht ging, kauften wir noch beim Metzger ein. Aber nicht, dass ihr denkt, wir hätten schon alles aufgegessen! Nein, wir hatten natürlich noch etwas übrig, aber der kleine Laden hatte die nächsten zwei Tage geschlossen.
Als das Abendessen gesichert war, düsten wir um 10:30 Uhr nach Bruichladdich rüber.

Bevor das Tasting begann, probierten wir uns durch ihr Gin-Sortiment. Mmmh, lecker, lecker!

Als mein voller Vorfreude grinsender Mann mit seinem Tastingglas im Warehouse verschwunden war, spazierte ich nach Port Charlotte. Seitdem der neue Weg direkt zwischen Ufer und Straße angelegt worden war, konnte man ganz bequem ins benachbarte Örtchen laufen.

Keine Menschenseele kam mir auf den gut zwei Kilometern entgegen, nur der Wind begleitete mich. Schafe grasten auf der Wiese, Möwen zogen ihre Kreise über meinem Kopf und sogar die Sonne zeigte sich. Sooo schön! Ich genoss jeden Schritt.

Um kurz nach 13:00 Uhr traf ich meinen glücklichen Mann wieder und mit Begeisterung erzählte er von dem tollen Tasting. Unter anderem gab es eine Probe von einem 20 Jahre alten Port Charlotte, von dem es nur zwei Fässer gab.

Zudem war es an diesem Tag recht kalt im Warehouse und der Whisky konnte sein ganzes Aroma gar nicht richtig entfalten. *augenzwinker* Deshalb wurde eine doppelte Probe ins Glas eingeschenkt, von der sich jeder Teilnehmer die Hälfte in kleine Fläschchen für zuhause abfüllen konnte. Cool, so hatte jeder quasi zwei Tastings.

Mit zwei Flaschen Gin, drei Flaschen Whisky, zwei T-Shirts (eigentlich habe ich ja genug zuhause…) und einer Mütze verließen wir den Laddie Shop wieder und fuhren zurück nach Bowmore. Wir beide hatten Hunger und plünderten im Cottage unseren Kühlschrank.

Gegen 15:00 Uhr gingen wir zum Bowmore Visitor Center rüber. Statt der Flasche Whisky zur Begrüßung gab es ja zwei Gutscheine für einen 18-jährigen Bowmore und zwei Pralinen. Diese wollten wir selbstverständlich einlösen.

In der Bar nahmen wir in den gemütlichen Sesseln Platz und genossen den tollen Blick auf Loch Indaal. Tom ließ sich den Dram aus der Festivalabfüllung von 2023 schmecken, ich hingegen fand die Pralinen besser. Wen wundert’s?

Nach einem kurzen Besuch im „Islay Celtic House“, wo wir ein paar Kleinigkeiten für daheim kauften, packten wir eine kleine Einkaufstasche mit zwei Weinflaschen und zwei Gläsern und spazierten zum Strand.

Meer, Sonnenuntergang, Wein und den Lieblingsmenschen an der Seite – was braucht man mehr?!

Als wir leicht durchgefroren gegen 18:30 Uhr zurück am Cottage waren, brutzelten wir schnell unser Abendessen. Da uns gestern alles so gut geschmeckt hatte, gab es einfach noch einmal das Gleiche.

Den Abend ließen wir dann gemütlich auf dem Sofa ausklingen.

Kilometer: 28
Wetter: 7°C, Sonne-Wolken-Mix


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