Schottland 2024 Tag 3

29.02.

In der Nacht war es schön warm unter der dicken Bettdecke gewesen. Jedes Körperteil, das diesen Bereich jedoch verlassen hatte, setzte leichte Eiskristalle an… *brrrr* Der Wind rüttelte die ganze Nacht an der Plane und weckte uns ein paar Mal auf. Unsere schöne Unterkunft war halt doch einfach nur ein Zelt. Aber es war so toll, morgens die Vögel, Kühe und Schafe draußen zu hören und sie vom Bett aus auf der Wiese zu beobachten.

Trotz der Kälte und des fehlenden Whirlpoolbades war es eine tolle Erfahrung und wenn es draußen wärmer ist, würden wir auf jeden Fall noch einmal in so einer „Kuppel“ schlafen.

Um 09:30 Uhr hatten wir alles zusammengepackt und fuhren los Richtung Mull of Galloway, dem südlichsten Punkt von Schottland.

Ein kräftiger Wind empfing uns am 1830 erbauten Leuchtturm. So zog ich direkt mal meine beheizbare Weste unter der dicken Winterjacke an. Mit Mütze auf dem Kopf ging es dann los auf den Rundweg entlang der steilen Küste.

Ganz alleine genossen wir die Sonne und die herrliche Aussicht auf das wilde Meer. Da es Nebensaison war, waren das Café und das Besucherzentrum zwar geschlossen, aber zumindest konnte ich so nach Herzenslust Bilder machen ohne fremde Menschen drauf! Herrlich!

Der Leuchtturm ist seit 1988 unbemannt und wird heute elektrisch betrieben. Eine lange, weiße Mauer erstreckt sich hinter dem Leuchtturm, die den Garten umgibt, in dem einst Gemüse angebaut wurde, um den früheren Leuchtturmwärter zu versorgen. Über mehrere Stufen hinab gelangten wir schließlich auch noch zum roten Nebelhorn.

Nach etwas mehr als einer Stunde waren wir ordentlich durchgepustet und froh, wieder im Auto zu sitzen. Dort bemerkte Tom dann, dass sich an seinem rechten Schuh die Sohle löste, bzw. war sie eigentlich bereits zur Hälfte ab! Dass er das nicht schon viel früher bemerkt hatte?! Auf jeden Fall blieben die Treter direkt dort und wurden in der großen Mülltonne entsorgt.

Unsere Fahrt führte uns nordwärts. Das war ja zu erwarten… Schließlich waren wir am südlichsten Punkt…
Am Straßenrand blühten Osterglocken und der Ginster präsentierte unzählige gelbe Blüten. Auf den Feldern tobten junge Lämmer, der Frühling kündigte sich unweigerlich an.

In Irvine überkam uns ein leichtes Hungergefühl und wir beschlossen, im Café „GRO“ einzukehren. Tom bestellte Eier Benedikt, während mir sofort das panierte Hähnchenbrustfilet mit Pancakes, Spiegeleiern und Ahornsirup ins Auge fiel. Etwas Ähnliches hatte ich bereits in New York gegessen, also zögerte ich nicht lange und bestellte es.

Boah, war das lecker! Ich liebe ja die Kombination aus Herzhaftem und Süßem. Tom war auch sehr zufrieden mit seinen Eiern! Nein, das schreibe ich jetzt nicht anders! *kicher*

Als Nachtisch gab es noch Carrot Cake und ein Stück Lotuskuchen. Auch alles sehr lecker. Mein Hase konnte mich nur schwer davon abhalten, noch weitere Stücke von der Kuchentheke mitzunehmen, vor der mir das Wasser im Mund zusammenlief. *sabber*

Ohne kalorienhaltige Fracht düsten wir satt weiter nach Dumbarton zu „Morrisons“. Dort kauften wir Lebensmittel für die nächsten Tage auf Islay ein.

Erst kurz nach 17:00 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Tarbert, unserem Übernachtungsort. Wir freuten uns sehr auf das Struan House B&B von Mark und Aby. Dort hatten wir bereits vor zweieinhalb Jahren übernachtet und die beiden sind so herzliche Gastgeber mit wunderschönen Zimmern und einem tollen Frühstück.

Die Zwei erinnerten sich sogar noch an uns und direkt waren wir wieder in ein Gespräch vertieft. Mark ist aber auch eine alte Sabbeltasche. Er macht sogar mir Konkurrenz und das will schon etwas heißen. *lach*
Netterweise reservierte er für uns einen Tisch im „Anchor Hotel“ und nachdem wir noch kurz die Frühstückszeit abgestimmt hatten, spazierten wir direkt los. Nach dem reichhaltigen Mittagessen hatte ich nicht mehr viel Hunger und bestellte nur eine Vorspeise (Scallops). Tom aß geräucherten Haddock und wir ließen den schönen Tag gemütlich bei Bier und Cola ausklingen.

Kilometer: 368
Wetter: 1°C – 10°C, Sonne-Wolken-Mix, abends Regen
Unterkunft: Struan House B&B (100 £, 117 €)


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