Schottland 2024 Tag 2

28.02.

In der Nacht hatten wir beide nicht gut geschlafen. Es war sehr laut an Bord und die neuen Matratzen waren ziemlich hart. Als um kurz nach 08:00 Uhr die Guten-Morgen-Borddurchsage durch die Lautsprecher ertönte, wurden wir etwas gerädert wach. *gähn*

Den Wecker hatte ich übrigens mal wieder völlig falsch und umsonst gestellt. Wobei falsch eigentlich nicht richtig ist. An Bord galt die „deutsche“ Zeit, jedoch war das Schiff bereits zu nah an Großbritannien und mein Handy hatte sich schon auf die „englische“ Zeit umgestellt. Ach, egal! Wir wollten den Wecker ja eigentlich sowieso nicht mehr benutzen und uns nur durch die Ansage wecken lassen. Dann hatten wir gemütliche zwei Stunden Zeit bis zum Anlegen.

Nach dem Duschen holten wir uns einen Kaffee, bzw. einen Tee und schnupperten kurz frische Luft an Deck.

Zurück in der Kabine packten wir unsere Rucksäcke, als plötzlich etwas völlig Unerwartetes geschah!!! Durch die Lautsprecher ertönte die Ansage, dass die Passagiere zu ihren Autos gehen konnten und wo waren wir?? Noch in der Kabine! Das hatte es in den letzten 20 Jahren noch nie gegeben!! Wer unsere Reiseberichte und besonders meinen Hasen kennt, weiß, dass er immer der Allererste sein will, der am Auto ist! Nur damit wir dann unnütz dort rumsitzen! *augenroll*

Während ich dann noch kurz zur Toilette ging, schwang Tom sich in seine Jacke, warf den Rucksack auf und stand bereits hufescharrend auf dem Gang, als ich das Stille Örtchen wieder verließ. *lach*

Im Auto hatten wir dann genügend Zeit, unsere Sachen zu verstauen, den Reisebericht zu schreiben, Zeitung zu lesen und den mobilen WLAN-Router in Betrieb zu nehmen. Eine Dreiviertelstunde nachdem wir das Autodeck betreten hatten, konnten wir es um 09:45 Uhr endlich verlassen.

Die Pass- und Zollkontrolle war nach einem netten kurzen Plausch mit dem Beamten zügig erledigt und noch vor 10:00 Uhr hatten wir das Hafengelände verlassen.

Dobbies Gartencenter ließen wir an diesem Morgen ausfallen. Mein Hase hatte noch eine Scheibe Brot vom Vortag übrig und mümmelte das leicht trockene Butterbrot, während wir Richtung Gretna Green fuhren.

Nachdem uns ein kurzer Stau, der durch einen Unfall ausgelöst wurde, etwa 20 Minuten aufgehalten hatte, kamen wir gegen 12:00 Uhr am „Old Toll Bar Café“ an, dem „First and Last House in Scotland“.

Bevor es etwas zu Essen gab, musste Tom aber erst mit mir zum Geldautomaten spazieren. Das leichte Augenbrauenrunzeln übersah ich nach jahrelanger Übung nahezu perfekt. Es war absolut windstill und dadurch überhaupt nicht kalt. In den Bäumen saßen etliche Stare, die zwitscherten, als wären es fünfmal so viele gewesen. Total schön!

Im Café ließen wir uns einen fluffigen Fruit Scone und die Tagesuppe (Tomaten) schmecken. Vom „Caramel Scottish Egg“, welches wir eigentlich noch bestellen wollten, riet die Bedienung uns vehement ab. Sie würde ja gerne süß essen, aber diese Dinger wären einfach nur furchtbar! Hahaha! Ok, dann hörten wir mal auf ihren Rat.

Nach einer kleinen Schottland-Schilder-Session ging es für uns nach Dumfries zu „Morrisons“. Lediglich ein paar Getränke wollten wir dort einkaufen! *muhahahaha* Cheesecake, Beef Jerky, mein geliebtes Süßkartoffelpüree, Käse und diverse Schoko-Eiweißriegel hüpften natürlich gaaaanz von alleine in den Einkaufswagen… Ja nee, is klar!

Um 16:30 Uhr erreichten wir unsere Unterkunft für die Nacht und mein Hase machte große Augen. Auf seine Frage am Morgen, wo wir übernachten würden, hatte ich nämlich mit „in einem kleinen B&B“ geantwortet. Dass wir aber in einer Glamping-Zelthütte mit Whirlpool, Kamin und BBQ-Grill samt Burger-Paket übernachteten, war eine Überraschung. Übers ganze Gesicht strahlte mein Hase mich an! Sehr schön, war mein Plan doch geglückt!

Unsere Glamping-Zelthütte war richtig niedlich und bei dem Wetter mit Wind und Regen total kuschelig! Beruhigend tröpfelten die dicken Tropfen auf die Zeltplane und mein Hase machte direkt den putzigen Mini-Kamin an. Der war so klein, durfte der sich überhaupt schon Kamin nennen? *grübel* Freudig entdeckten wir eine vom Vermieter bereitgestellte Kiste mit Chips, Scottish Tablet (ein Klassiker, der uns aber immer viel zu süß ist), ein bisschen Fladenbrot und einer Flasche Prosecco. Wie nett!

Als es langsam muckelig warm wurde, kümmerten wir uns ums Essen. Vorab hatte ich ja ein BBQ-Paket bestellt (24 £; 28 €), welches aus zwei Burgerpatties, sechs Würstchen, vier Burgerbuns und vier Hähnchenbrustfilets bestand. Tomaten, Zwiebeln, Käse und Saucen hatte ich heimlich von zuhause mitgebracht.

Gemütlich ließen wir uns drinnen die Leckereien schmecken und stießen mit unserem von daheim mitgenommenen kroatischen Weißwein auf einen hoffentlich wundervollen und chilligen Urlaub an.

Für ein ausgiebiges Bad im Whirlpool war das Wasser leider viel zu kalt. Schade, aber so machten wir es uns im Bett gemütlich und schauten einen Film!

Kilometer: 286
Wetter: 10°C, bedeckt, ab Nachmittag Regen
Unterkunft: Coorie Retreats (269 £; 314 €)


Tag 1 / Übersicht / Tag 3