Schottland 2024 Tag 18

15.03.

Bevor wir das schöne Haus verließen, musste ich unbedingt wissen, auf welcher Matratze wir geschlafen hatten und ebenfalls brauchte ich den Hersteller der Decke. Nachdem das geklärt war, räumten wir die restlichen Sachen ins Auto, brachten den Müll raus und saugten einmal durch.

Um kurz vor 10:00 Uhr düsten wir los und fuhren noch einmal zur „Badachro Distillery“. Da die Destille fast auf dem Weg lag, entschieden wir uns, einen weiteren Versuch zu unternehmen, sie zu besuchen.
Leider wurden wir wieder enttäuscht. Es ist echt ärgerlich, wenn man zweimal innerhalb der Öffnungszeiten vor verschlossener Tür steht und telefonisch niemand zu erreichen ist. Dann sollen sie wenigstens ihre Facebook- / Internetseite aktualisieren!

Ziemlich genervt fuhren wir weiter. Am Loch Maree und an den Victoria Falls legten wir einen kurzen, schönen Stopp ein. Die Wasserfälle sind nicht spektakulär, aber da der Weg dorthin nicht weit ist, kann man sie auf der Durchreise gut besuchen.

Auch wenn der Weg nach Skye über die A890 schneller gewesen wäre, entschieden wir uns, über Torridon zu fahren.

Auf der täglichen Suche nach einem guten Carrot Cake fand ich bei Google Maps das „The Wee Whistle Café“ und das „Torridon Stores and Café“. Ah, welches sollten wir nur ansteuern?? Wir entschieden uns für Letzteres und aßen einen wirklich tollen, saftigen Carrot Cake! Der war genauso lecker wie der in „The Jammery“! Dazu tranken wir einen ebenfalls sehr leckeren Kaffee und naschten sogar noch einen Scone! Als wir beim Bezahlen nach dem Rezept für den Carrot Cake fragten, bekamen wir zur Antwort, dass sie uns das gerne verraten würde, uns dann aber töten müsste! *lach*

Im angegliederten Shop fanden wir zufällig Miniaturen aus der „Badachro Distillery“. Eigentlich waren wir ja noch ein wenig sauer, aber dennoch kauften wir alle sechs Sorten (Whisky, Wodka und 4 x Gin). Im Auto probierte mein Hase direkt die Whisky-Miniatur und natürlich war die richtig lecker…! So eilte Tom zurück zum Laden und kaufte nach einem erneut erfolglosen Fragen nach dem Carrot-Cake-Rezept die große Flasche Whisky.
Toller Laden, da legen wir auf jeden Fall noch einmal einen Stopp ein! Und vielleicht bekommen wir ja dann das Rezept!? Man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben!

Die Fahrt über die Berge war traumhaft. Sonne und Regen wechselten sich ab und der Wind schob die Wolken über den Himmel. Immer wieder mussten wir anhalten, einfach nur schauen, genießen und natürlich ein Foto für die Erinnerung machen.

In der kleinen „Kishorn Seafood Bar“ genoss Tom einen köstlichen Fischeintopf. Nach all dem süßen Zeug brauchte er dringend etwas Herzhaftes. Ich verstehe das nicht; ich könnte von morgens bis abends Süßigkeiten essen. *kicher* Ich knipste derweil das recht dekorative Rotwild auf der Wiese nebenan.

Bevor wir weiter Richtung Skye fuhren, bogen wir im Dorf Lochcarron rechts in eine Seitenstraße ab. Diese führte uns zur Ruine des Strome Castle. Von der im 15. Jahrhundert erbauten Burg ist leider nicht mehr viel übrig. Dafür ist der Blick über Loch Carron richtig schön! Ich hätte mich damals dort auch niedergelassen!

Am alten Friedhof von Lochcarron streiften wir um die alten Gräber herum und ließen unsere Blicke über die verwitterten Grabsteine und die von Gras überwucherten Grabhügel schweifen. Solche Orte haben für uns einen besonderen Reiz, eine düstere Schönheit, die uns fasziniert und zum Nachdenken und zur Dankbarkeit anregt.

In Kyle of Lochalsh kauften wir noch schnell ein paar Lebensmittel, bevor wir unsere Unterkunft in Kylerhea ansteuerten. Nur eine schmale Single-Track-Road führt in das 30-Seelen-Dorf und wir benötigten für die 11 Kilometer lange Sackgasse ganze 20 Minuten.

Das Cottage liegt wunderschön mit einem traumhaften Blick auf die Meerenge Kyle Rhea. Die Einrichtung war auch ganz nach unserem Geschmack, inklusive eines netten Willkommensgrußes.
Nur leider hätte es sauberer sein können… Der Esstisch klebte, in einer Schublade war Öl verschüttet worden, im Kühlschrank gab es eingetrocknete Milchränder und es lagen Zwiebelschalen im Gemüsefach. Auf dem Toilettenrand lagen kleine schwarze Haare und vom Mülleimer und der Spülmaschine rede ich lieber nicht…

Zudem war es eiskalt im Haus, alle Heizungen waren aus. Anzündholz gab es nicht und die sechs Holzklötze, die im Korb lagen, waren so nass, dass Tom echt Probleme hatte, das Feuer anzubekommen. Es gab auch keine Hausschuhe (die hätten wir für den Gang über die Kieseinfahrt zum Whirlpool dringend benötigt) und leider auch kein Duschgel. Beim Schließen der Spülmaschine fiel immer das komplette untere Verblendungsbrett der Küche ab, da waren die Befestigungen schlichtweg abgebrochen.

Alles nicht super schlimm, aber für den Preis absolut nicht in Ordnung! Schade!

Nach dem Abendessen chillten wir auf dem mit fremden Haaren bestückten Sofa und verschwanden gegen 23:00 Uhr im Bett.

Kilometer: 152
Wetter: 10°C, Sonne-Wolken-Mix mit vereinzelten Schauern
Unterkunft: AULINN (259 £; 302 € die Nacht)


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